Josef Beuys hatte seinerzeit die Geistesgegenwart und den Mut, durch spritziges, den Rahmen des sterilen "allgemein Anerkannten" sprengendes Verhalten sich der dumpfen Verschorftheit unseres fortschrittlichen Daseins entgegenzustellen.
Durch sein Auftreten leistete er einen gewichtigen Beitrag, daß der verhärtete Grund an manchen Stellen aufgepflügt wurde.
Doch niemand ist perfekt; und so machte auch der Beuys ein paar offensichtliche Fehler (die aber sein Pionierverhalten in keiner Weise schmälern können).
Beuys machte, unter anderem, den Fehler, daß er anfing, verschiedene Äußerlichkeiten seines formensprengenden Tuns allzu ernst zu nehmen; so daß er, statt den Weg frei zu machen für lebendiges Gestalten, neue Verschorfungen schuf.
Und einen zweiten, mit dem ersten organisch verbundenen Fehler beging er: daß er nämlich gestattete, ihn zum Guru zu machen.
Dadurch versickerte der reale Kern seiner "sozialen Plastik" (möglicherweise von ihm selbst unbemerkt) in leerem Theoretisieren und belanglosen "sozialen" Spielereien, ohne daß er, dieser reale Kern, im realen Sozialen irgendwie fruchtbar werden könnte. Denn das reale Soziale wird von den Spielereien nur verdeckt.
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Wie sich in meinen Augen die erstarrte soziale Plastik ausmacht hab ich, ohne irgendwem zu nahe treten zu wollen und unter voller Anerkennung der realen Beuys'schen Leistung, mal hierselbst knapp skizziert.
So isses.
2 Kommentare:
"Wer sich nicht selbst entthront, muß entthront werden"
(Wilhelm von Dorten)
Richtig!
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