Als Ergänzung zu dem Blogeintrag „Die Andern“
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Sicher ist es richtig, daß der Mensch, so er die Welt verändern will, erst mal bei sich selbst anfangen soll.
Wenn einer das so sagt, und es tatsächlich auch so meint, geh ich mit ihm einig.
Vorausgesetzt: er meint es wirklich so.
Wenn aber jemand – was typisch ist – mit dem Argument „du suchst die Schuld immer nur bei den andern“ gedankenlos die Schilderung von Unstimmigkeiten beiseiteschiebt, weil er sich gedankenlos und unhinterfragt dem Geschilderten verbunden fühlt – der benutzt das Lippenbekenntnis vom „erst mal bei sich selbst anfangen“ bloß als Abwehr gegen die Notwendigkeit, tatsächlich „erst mal bei sich selbst anzufangen“.
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Der Mensch ist ein soziales Wesen; „innere“ und „äußere“ Veränderungen gehen nahtlos ineinander über.
Wer seine eigenen Unstimmigkeiten geflissentlich übersieht, sie gar teilweise in Stärken uminterpretiert – dessen Eingriffe in die Welt werden die Spuren von diesen seinen Unstimmigkeiten tragen.
Auf der andern Seite haben die sozialen und kulturellen Bedingungen einen unübersehbaren Einfluß auf Leben und Entwicklung des Einzelnen (klingt komisch, das überhaupt zu erwähnen; doch noch komischer ist, daß manche das nicht zu wissen scheinen); und diese Bedingungen können mitunter von solcher Art sein, daß selbst die begabtesten, charakterstärksten, selbstkritischsten Persönlichkeiten zu Untätigkeit und Untergang verdammt sind.
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Eben.
Dieser Text wurde also, wie eingangs erwähnt, verfasset als Ergänzung zu dem Blogeintrag "Die Andern", welcher seinerseits entstand in der Folge einer recht vergnüglichen Diskussion.
AntwortenLöschenZusammen mit jenem Blogeintrag, einer Zusammenfassung besagter vergnüglicher Diskussion sowie dem die Diskussion ausgelöst habenden Material findet man ihn, außer an diesem Orte, noch in einer PDF-Datei mit dem Titel "Von Menschen und Strömungsaggregaten", welche man unter https://dl.dropboxusercontent.com/u/54042052/Menschen_und_Aggregate.pdf anschauen und/oder herunterladen kann.
Es geht da um ein im Jahr des Heils 2001 hoffnungsvoll begonnenes georgisch-schweizerisches Projekt, welches auf vergnüglich zu verfolgenden absurden Wegen im Sande verlief.