In Köln haben während eines katholischen Gottesdienstes die barbusigen Femen wieder zugeschlagen.
Hierzu sei angemerkt:
Zuwider ist mir sowohl das katholische Getue als auch das Protestgetue. Eine ausgefallene Protestform ist, wenn sie zum gewohnheitsmäßig ausgeführten Ritual erstarrt, nur noch peinlich.
Diese Art des barbusigen Protestierens war vielleicht in ihren Anfängen noch spritzig.
Als es sich dann institutionalisierte, um als automatisiertes Ritual bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit durchzelebriert zu werden, wurde es zur unhinterfragten Tradition und gesellte sich zu dem, gegen das es zu protestieren vorgibt, in die gemeinsame Mottenkiste.
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So isses.
[Ein paar zusätzliche Anmerkungen, die im Laufe einer von dieser Veröffentlichung ausgehenden Facebook-Unterhaltung zustandekamen]
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(Antwort auf eine Anmerkung, 'daß die mal vorm Jobcenter blankziehen sollen')
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Institutionalisiertes protestähnliches Getue ist keine Hilfe gegen das institutionell stärker dastehende Jobcenter. Da braucht es klare Gedanken und eigenständige Beharrlichkeit
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(Antwort auf eine Anmerkung, daß solche Aktionen, solange sie den Bild-Goebbels ärgern – gemeint irgendein Kolumnist der Bild-Zeitung – trotzdem ihre Reize haben)
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Der "Ärger" des Bild-Goebbels ist genau so Mache wie der "Protest" der Femen; das eine wie das andere braucht man nicht ernst zu nehmen. Real ärgerlich würde es für Femen wie für Bild-Goebbels, wenn plötzlich kein Anlaß mehr zu finden wäre für das Zelebrieren ihrer "Protest"- oder "Ärger" - Shows
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Ein von sich meist ihrer Statistenrolle nicht bewußten Statisten aufgeführtes Theater, welches ein diffuses, irreales Gegeneinander vorgaukelt und nur ablenkt von allem Möglichem, was "Sache" ist.
(will damit natürlich nichts gegen realen Protest sagen, der im konkreten Fall zum Ausdruck bringt, daß er aus klar angegebenen Gründen mit etwas nicht einverstanden ist und, wenn es anders nicht geht, auch wohldosiert mal mit der Faust auf den Tisch haut. Gemeint sind die protestähnlichen Rituale)