Kischinau (Moldawien)
© Raymond Zoller
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In ihrem verzweifelten vergeblichen Bemühen, die Armee der bösen Russen zu Kampfeshandlungen außerhalb der russischen Grenzen zu bewegen, versuchen es die Wessis nun, wie es aussieht, mit der Schaffung eines weiteren Krisenherds.
Mit Transdnistrien hat es ja in den neunziger Jahren schon mal Ärger gegeben; warum soll man nicht versuchen, da wieder was zum Aufflammen zu bringen. Besser als mit Hilfe von Photoshop und sonstigen Verfahren dem hochgeehrten Publikum dauernd die bösen Russen zu zeigen, wo sie nicht sind. Richtige russische Soldaten will das Publikum sehen! Die richtig schießen! Und unbedingt ausserhalb Rußlands! Was sind denn das für böse Russen, die immer nur zu Hause rumhängen! Das Publikum will Blut sehen! Blut! Von bösen Russen vergossenes Blut!
Ansonsten – im Weiteren ohne Anspruch auf tiefschürfende Analyse ein paar verstreute Gedanken zum Thema.
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Vor ein paar Jahren war ich öfter in Transdnistrien (wie man das, glaub ich, auf Deutsch nennt). Hauptsächlich in Tiraspol, der Hauptstadt jener pro-russischen Ecke. Wirkt auf mich wie ein biederer Provinz-Kindergarten mit sentimentaler Sowjetnostalgie.
Ich hab Freunde sowohl in der heute proeuropäischen Ecke als auch in der seit jeher prorussischen Ecke; alles Russen, aber problemlos in das Umfeld integriert. Seit dem kriegsähnlichen Zustand in den neunziger Jahren gibt es dort eigentlich keine echten Probleme; man hat sich mit der kaum spürbaren relativen Trennung abgefunden und beachtet sie nicht. Eine gute Bekannte lebt in Kischinau, der prowestlichen Hauptstadt, ihr Bruder baut in Tiraspol eine Firma auf; wenn sie ihren Bruder in Tiraspol besuchen will, fährt sie mit dem Bus nach Tiraspol; überhaupt kein Problem.
Aber wenn die Wessis diese harmlose Scheintrennung als Grundlage für einen handfesten Konflikt nutzen wollen – so wird es wohl Ärger geben. Denn Krisenherde schaffen können die Wessis; da haben sie Erfahrung.
Von sich aus könnte das noch jahrzehntelang friedlich so weitergehen.
Auf Flickr hab ich ein Fotoalbum mit verschiedenen während jener Aufenthalte geknipsten Fotos. Interessant die sowjetnostalgischen Plakate und Gebäude; aber harmlos alles, völlig harmlos und nicht der geringste Grund für kriegerische Auseinandersetzungen (doch wenn die Wessis Scherben wollen, kriegen sie das schon hin)
Das Link zu dem Fotoalbum https://www.flickr.com/photos/klamurke/sets/72157607449618526/
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Dnjestr in Tiraspol
© Raymond Zoller
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