Mittwoch, März 18, 2015

Vom Integrieren

Kuenast

(aus Facebook herauskopiertes Bildnis)

♦♦♦

Raymond Autor:
Raymond Zoller

Doppelnas

(Überarbeitete Nachlese verstreuter Anmerkungen zum Thema Integration)

♦♦♦

(Bin selbst weder Deutscher noch lebe ich in Deutschland und betrachte das alles aus sicherer Entfernung. Nichtsdestotrotz bedrückt es mich, wenn ich sehe, wie systematisch da alles kaputtgemacht wird)

***

Die in dümmlicher Toleranzpose erhobene Forderung der Tante Künast fördert nicht die Integration, sondern die Abgrenzung. Ein Einheimischer, der keine Lust hat, wegen irgendwelcher Zugereister eine Sprache zu lernen, die ihn vielleicht gar nicht interessiert, wird aufgrund dieser Zumutung noch viel weniger Lust haben; und zugereiste Türken, die keine Lust haben, Deutsch zu lernen, werden sich in ihrer Lustlosigkeit bestätigt sehen. Die Abgrenzung wird verstärkt; und den Kürzeren ziehen dabei die sicher zahlreichen Türken, die Deutsch lernen und sich integrieren wollen.

Ob besagte Tante das aus Dummheit so macht (besonders intelligent wirkt sie ja nicht) oder ob irgendwelche Absichten dahinterstecken – keine Ahnung.

***

Rechte Integration beruht auf Gegenseitigkeit, ist individuell und von Fall zu Fall verschieden. Ein deutscher Bekannter, der in einer Schule unterrichtet mit vielen türkischen Schülern, lernte Türkisch: weil er das persönlich so richtig fand. Andere tun das nicht; müssen sie ja auch nicht. Mit beiderseits etwas gutem Willen kann man sich immer irgendwie zusammenraufen.

Selbst hab ich da auch mehr als genug Erfahrung. Lebte, zum Beispiel, mehrere Jahre in Tbilissi. Bin selbst zweisprachig (Deutsch und Russisch); in Tbilissi, wo die meisten außer Georgisch auch fließend Russisch sprechen, kein Problem. Ich war voll integriert; Problem war bloß, daß bei Zusammenkünften im Freundeskreis alle sich gezwungen sahen, mit Rücksicht auf mich auch untereinander Russisch zu sprechen. Was mir peinlich war; um dem abzuhelfen, machte ich mich daran, Georgisch zu lernen; kam sogar verhältnismäßig weit; ließ es dann aber bequemlichkeitshalber wieder sein. Mea culpa. Aber niemand störte sich daran, daß ich das seinließ; und in meinem engsten Freundeskreis gibt es nicht wenig Leute, die aus Georgien stammen.

Nur so als Andeutung: daß ich das Problem aus eigener Erfahrung kenne.

***

Die in selbstgefälliger Toleranz-Pose erhobene Forderung der Frau Künast, wieauch ähnliche Forderungen sonstiger der Pose verschriebener Persönlichkeiten ihrer Geistesart, ist kontraproduktiv, weil, unter anderem aufgrund des oben skizzierten Mechanismus, statt Toleranz Feindschaft geschaffen wird; und zwar schon nicht mehr als Pose, sondern real.

***

So isses

 

Doppelnas

Keine Kommentare: