(Dieses Foto, weil es ein paar Tage vor Verfassen dieses Beitrags geknipst wurde)
Aus einem Brief an eine Bekannte, die meinte, ich solle diese Stelle einrahmen und über meinen Schreibtisch hängen. - Da aber der ausgedrückte Sachverhalt mir schon längst bekannt ist, werde ich selbige Zeilen nicht einrahmen und auch nicht über meinen Schreibtisch hängen; setz sie dafür ins klamurkische Blog. Vielleicht findet sich jemand, der was damit anfangen kann. Wenn man es durchschaut hat: eigentlich nix Besonderes.
In der heutigen Zeit, wo alles teils versumpft ist, teils verknöchert, ist es sehr schwierig, seine Kräfte sinnvoll einzubringen, und wenn sehr viele Kräfte da sind, die nicht recht wissen wohin, kann das mitunter tatsächlich recht schmerzhaft sein.
Wenn man verwundbar ist oder verwundet ist man viel näher an der Kultur, als bei satter Gleichgültigkeit. Sogar bin ich der Ansicht, daß ohne ehrlich durchlebtes Leiden echte Kultur gar nicht möglich ist. Der heutige Westen hat eigentlich kaum Kultur; was man im Westen Kultur nennt ist tatsächlich fast alles nur „Überbau“. Vielleicht war das schon zu Marxens Zeiten so; weiß nicht; aber es könnte sein; und vielleicht kam er deswegen auf den Gedanken, alle Kultur sei Überbau.
Nachbemerkung
Diesen Text findet man auch in einer Zusammenstellung, die den Titel trägt "Wegmarken auf dem Weg in die Katastrophe" und die man unter https://dl.dropboxusercontent.com/u/54042052/KL_Wegmarken.pdf anschauen und/oder herunterladen kann.
Aus dem Vorspann:
"Bewußt bin ich mir, daß zu dem Zeitpunkt, da ich diese Vorbemerkung in den Computer tippe (Ende April 2013), viele Zeitgenossen nicht recht verstehen werden, von welcher Katastrophe hier die Rede sein könnte.
Und im Herbst 2008, als die erste der hier veröffentlichten Notizen zustandekam, waren es zweifellos noch viel mehr.
Doch die Zeiten ändern sich; immer mehr von jenen, die von keiner herannahenden Katastrophe etwas merkten oder merken wollten, werden von deren sich ausweitenden und sich Platz bahnenden Fluten erfaßt oder direkt damit konfrontiert, oder entdecken aus sonstwelchen Gründen, daß irgendwas nicht stimmt."
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