Wie zu allen Zeiten, so gibt es auch heute Volks, das was zu sagen hat und in der Lage ist, solches in angemessener Weise sprachlich zum Ausdruck zu bringen. Das Zumausdruckbringen geschieht mündlich oder schriftlich.
Für einen engeren Kreis bestimmtes Schriftliches wird seit langem schon in Form von Briefen verschickt. Früher in Papierform, später elektronisch; in ganz frühen Zeiten auf abenteuerlichen Wegen durch Postkutschen und Segelschiffe befördert, später im Rahmen eines ausgeklügelten Verteilersystems per Bahn und Flugzeug.
Und heute, eben, hauptsächlich elektronisch. Auf den Inhalt hat das keinen direkten Einfluß; höchstens indirekt, alsnämlich auf einen Brief, dem es beschieden war, wochen- oder monatelang zu seinem Empfänger unterwegs zu sein, mehr Sorgalt aufgewandt wurde, als heute auf eine leicht zu schreibende E-Mail, die man zwischen Tür und Angel schnell mal jemandem schickt und die in Sekundenschnelle den möglicherweise sowieso nicht sehr aufmerksam lesenden Empfänger erreicht.
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Für weitere Kreise bestimmtes Schriftliches wird seit Gutenberg auf Papier ausgedruckt und in größerem bis großem Umfang verteilt. Seit ca. 20 Jahren gibt es dazu auch noch das Internet, das, besonders in den letzten Jahren, die verschiedensten Verteilersysteme aus sich heraussprossen ließ. Zunächst gab es die Möglichkeit, eine eigene Netzpräsenz aufzumachen; hinzu kamen die Foren; dann – als technisch vereinfachte Netzpräsenzen – die Blogs; und schließlich die sozialen Netzwerke wie Facebook.
Auf den Inhalt des an die Öffentlichkeit gebrachten Schriftlichen hat das aber – genau wie bei den Briefen – keinen direkten Einfluß; nur einen indirekten: insofern nämlich, als die Leichtigkeit des Veröffentlichens zu Schlampigkeit führt, mitunter bzw. häufig sogar zu extremer Schlampigkeit; und manches Wirrwarr landet an der Öffentlichkeit, mit dem man in früheren Tagen nicht mal sein persönliches Tagebuch behelligt hätte.
Eine wirre Vielfalt an Veröffentlichungsmöglichkeiten gibt es heute, wo man sich ungehemmt austoben kann; und bei dieser Vielfalt übersieht man leicht mal, daß das Grundkriterium über all die Jahre das gleiche geblieben ist; und zwarnämlich:
Ob einer wat zu sagen hat und ob er in der Lage ist, das zu Sagende in angemessener Form sprachlich zum Ausdruck zu bringen.
Ganz egal, welcher Veröffentlichungsmittel er sich dabei bedient.
Die Katalogisierung der Veröffentlichungsmittel lenkt von dem ab, was Sache ist. Besonders für unsere autoritätshörigen europäischen Zeitgenossen besteht die unerschütterliche Grundlage in den etablierten Verlagen und Zeitschriften; und alles andere sind hobbymässige Blogger, Netzliteraten und so weiter.
Wer sich die Sache näher anschaut, der findet: daß man in den etablierten Verlagen gelegentlich, neben den "Klassikern", auch lesbares Heutiges finden kann sowie in den etablierten Medien gelegentlich auch seriösen Journalismus.
Wer wirklich lesbares sucht, muß seinen Horizont erweitern und absehen von diesem unsinnigen Katalogisieren.
Iss doch völlig egal, ob jemand seine Gedanken auf einer Netzpräsenz äußert, in einem Blog oder ob sie in einem mehr oder etablierten Verlag erscheinen.
Als einziges Kriterium habe zu gelten:
Daß es was taugt.
So isses.
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