Das Satire-Magazin „Postillon“ veröffentlichte eine Sammlung von Kommentaren, deren Verfasser offenbar nicht merkten, daß sie in einem Satiremagazin gelandet sind.
Schaurig-komisches Zeugs.
Auf dem ersten Blick mag es merkwürdig scheinen, daß es Leute gibt, für welche der Unterschied zwischen ernsthafter Erörterung und Satire bis zum Verschwinden verwischt ist; bei näherem Hinsehen isses aber hinwiederum verständlich.
Nämlich:
Hilflos gefangen in der Atmosphäre dumpfer Alltagsabsurdität, ausgesetzt der Berieselung des wirren Massenmedien-Unsinns, nimmt der Mensch von heute – so nicht genügend geübt, dieser trüben Brühe eigene Gedanken entgegenzusetzen – restlos alles für bare Münze, was ihm entgegentritt; und wenn er irgendwo mal Widersprüche oder Unsinn entdeckt, so freut er sich sehr über seinen Scharfsinn.
Und naturgemäß werden solche Entdeckungen am ehesten dort gemacht, wo der Alltagsunsinn bewußt auf die Spitze getrieben wird.
(Bei YouTube schaute ich mir mal Ansprachen von offensichtlich besoffenen Politikern an; und noch verrückter als die Ansprachen selbst die Tatsache: daß manche allen Ernstes kommentierend auf deren wirren „Inhalt“ eingingen.)
So isses
Die Leute werden umso humorloser, je mehr sie sogenannte Comedy fressen.
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Bei Politikern hingegen denkt man ja auch manchmal: "Hoffentlich merkt keiner, dass die nüchtern sind."