Einleitend sei gesagt, daß der Vorsatz, „zu uns selbst zu finden“, außer Wortemachen und Sentimentalitäten meist nicht viel bringt. Real umschrieben vielleicht so: müde des von „außen“ übernommenen illusorischen Halts durch Dogmen und Programme – inmitten des allgemeinen Gewusels “in sich selbst” eine reale Stütze suchen.
Nennen wir es aber mal abkürzenderweise „unterwegs zu uns selbst“; iss ja egal, wie man’s nennt...
Auf jenem vielbeschworenen „Weg zu uns selbst“ also – so wir ihn denn real nehmen und nicht als abstraktes Lippenbekenntnis – stoßen wir sofort auf ein ganz gewichtiges Hindernis:
Auf die halbbewußte Angst nämlich vor der Einsicht: Wie wenig wir eigentlich klar, evident, mit eigenen Mitteln durchschauen. Im Vergleich zu dem gewohnheitsmäßig mitgeschleppten Anerzogenen, Angelesenen iss det schon extrem wenig.
Was natürlich zunächst sehr unangenehm ist.
Wenn wir uns nun dieser Angst stellen und klar Schiff machen – wird sie immer weniger; nach und nach kommt man dahin, sich zu orientieren, was man selbst sieht und versteht und was nicht.
Und die Scheu, sich selbst und anderen einzugestehen, daß man etwas nicht versteht, nicht erfaßt – löst sich auf, und macht den Platz frei für – wie langsam auch immer sich entwickelndes – reales Erkennen.
Wo man selbst noch nicht durchblickt, nimmt man das Angelesene, Anerzogene als Krücke; doch macht man das nun bewußt, während man vorher die Krücken mit den eigenen Beinen verwechselte.
Wer sich dieser Angst nicht stellt – ja nun, der bleibt halt in dem stecken, was wir andernorts als „absoluten Wahnsinn“ charakterisiert haben; ganz egal, mit welchen Dogmen er sich über sein Stagnieren hinwegschwindelt (und das Feld der Dogmenherrschaft ist weiter gefächert als man glaubt).
So isses.
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