Die Wörter "Demut" und "Stolz" haben im heutigen Sprachgebrauch Begrifflichkeiten angenommen, die sich möglicherweise von dem, was ursprünglich mit diesen Worten gemeint war, unterscheiden.
Demut steht heute für dümmliches Kriechertum, und Stolz für genau so dümmliche Überheblichkeit.
Früher bezeichnete Demut, scheint's, ein Anerkennen der Gegebenheiten, mit denen man zu tun hat, sowie die Bereitschaft, sich mit diesen Gegebenheiten und ihrem innewohnenden "Gesetz", so wie sie sind, auseinanderzusetzen.
Und Stolz bedeutete - sich, ganz normal, seiner Würde bewußt sein und aufrecht seinen Weg gehen.
Im ursprünglichen Sinne und in Reinkultur fallen Demut und Stolz mehr oder weniger zusammen und bezeichnen lediglich Ein und das Gleiche aus verschiedenen Blickwinkeln; und zwarnämlich:
Aufrecht sich mit den als Tatsachen anerkannten Gegebenheiten auseinandersetzend seinen Weg gehen.
Wann genau und bis wann die beiden Worte die geschilderte Bedeutung hatten, weiß ich nicht; und vielleicht existiert die Zeit, in der man det so verstand, sowieso nur in meiner Phantasie.
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