Montag, August 17, 2009

Doch kein Nobelpreis für Schlämmer

Der braucht det nun gar nicht mehr, da er vom Aufzeigen der Wahlkampfdämlichkeit dazu übergeschwenkt ist, seine inzwischen errungene Popularität für Werbedämlichkeit einzusetzen und damit vermutlich nicht schlecht verdient.

Ob die Wahlkampf-Verhohnepiepelung nur Vorbereitung war, um sich als überall sichtbare Litfaßsäule für Werbeplakate aufzubauen? Oder nur ein nachträglich gefasster Entschluß, unerwartet errungene Popularität durch Werbeeinahmen zu vergolden?
Iss ja im Prinzip egal; das eine wie das andere ist entäuschend, und mein vorangehender Blogeintrag mit dem Nobelpreispostulat sei somit ausser Kraft gesetzt.

Prost

Freitag, August 14, 2009

Friedensnobelpreis für Schlämmer

smoking alien

Die Wirklichkeit ist, besonders in unseren fortschrittlichen Zeiten, so idiotisch, daß selbst die idiotischste Satire sie nicht einholen, geschweige denn überholen könnte. Aber Schlämmer oder Kerkeling oder wie auch immer er heißen mag gibt sich redlich Mühe und hat offenbar bereits aufgeholt.

Falls er es nicht schaffen sollte, deutscher Kanzler zu werden, so müßte man ihm als Mindestes den Friedens- oder sonstwelchen Nobelpreis verleihen; anders geht’s nicht.

Durch seinen Hokuspokus bringt er zumindest denjenigen unter seinen Landsleuten, die nicht vollends in Tiefschlaf abgesackt sind, den Wahlkampf-Schwachsinn als solchen zum Bewußtsein, gibt ihnen die Chance, sich aus ihrer Verblödung zu befreien und wirkt somit der Massenverblödung entgegen. Verblödete Massen aber werden – wie sowohl der gesunde Menschenverstand als auch die geschichtliche Erfahrung offenbaren – zu einer Gefahr für die in ihrer Mitte lebenden Individuen wieauch für ihre Umgebung; und die Arbeit an der Beseitigung solcher Gefahr ist nichts anderes als ein Beitrag für den Frieden und somit unbedingt zu berücksichtigen bei der Auswahl der Kandidaten für den Friedensnobelpreis.

(ähnlich überzeugende Gedankengänge ließen sich sicher auch für andere Nobelpreise entwickeln, da man – wie die Erfahrung zeigt – besonders in unseren fortschrittlichen Zeiten mit etwas Phantasie und gutem Willen für jedes beliebige jede beliebige Begründung finden kann; so daß Kerkeling, so er nicht deutscher Kanzler wird, zumindest nicht ohne Nobelpreis bleibt)


Prost

Doppelnas

Obige Anmerkung findet man,
zusammen mit verschiedenen thematisch verwandten sonstigen Texten,
in der Sammlung

Der politische Diskurs

Doppelnas

Sonntag, August 02, 2009

Selbstfinanzierung der Ausweitung staatlichen Drucks

Zufällig bei den ZDF-Nachrichten vorbeigeschaut:

„Rentnern drohen Steuerkontrollen“.

Ja. Genau. Wenn man schon alles kontrolliert – warum nicht auch die Rentner?

„Die Deutsche Steuergewerkschaft warnte, mit dem vorhandenen Personal in den Finanzämtern sei die Arbeit nicht zu bewältigen“,

kann man, unter anderem, da lesen.

Ausgezeichnet. Neue gutbezahlte Arbeitsplätze werden geschaffen, und finanziert werden sie mit den Geldern, die man den kontrollierten Rentnern abnimmt.

Hauptsache kontrollieren: damit die Leute nicht anfangen, zu frei zu atmen und vielleicht auf dumme Gedanken kommen und dabei vielleicht sogar dazu übergehen, sich ohne Arbeitsvertrag nützlich zu machen und solcherart altehrwürdige Werte in Frage stellen.

Zum gleichen Thema siehe auch hier

Kakerlake-4784

Nachbemerkung

Diesen Text findet man auch in einer Zusammenstellung, die den Titel trägt "Wegmarken auf dem Weg in die Katastrophe" und die man unter https://dl.dropboxusercontent.com/u/54042052/KL_Wegmarken.pdf anschauen und/oder herunterladen kann.

Aus dem Vorspann:

"Bewußt bin ich mir, daß zu dem Zeitpunkt, da ich diese Vorbemerkung in den Computer tippe (Ende April 2013), viele Zeitgenossen nicht recht verstehen werden, von welcher Katastrophe hier die Rede sein könnte.

Und im Herbst 2008, als die erste der hier veröffentlichten Notizen zustandekam, waren es zweifellos noch viel mehr.

Doch die Zeiten ändern sich; immer mehr von jenen, die von keiner herannahenden Katastrophe etwas merkten oder merken wollten, werden von deren sich ausweitenden und sich Platz bahnenden Fluten erfaßt oder direkt damit konfrontiert, oder entdecken aus sonstwelchen Gründen, daß irgendwas nicht stimmt."

Марсьёнок