Donnerstag, Februar 09, 2012

Von lichter Zukunft und den Nachteilen des Tätigseins

„Salatschleuder. Lieferung ohne Salat.“

„Kettensäge. Laufende Säge nicht mit bloßen Händen anhalten.“

(Aus Manufactum: Vor Warnhinweisen wird gewarnt)

Bei dem weltweiten Dschungel an absurden Vorschriften und juristischer Wegelagerei wird jegliches Produzieren und Verkaufen, überhaupt jede über die eigenen vier Wände hinausreichende Tätigkeit zu einem Jonglieren inmitten eines Gewirrs aus Minenfeldern, Fallstricken und Fettnäpfchen.

Das ist nun mal so heutzutage; und die Produzenten und Tätigen sichern sich, so gut es halt geht, durch alle möglichen mit der Sache nichts zu tun habende irrwitzige Maßnahmen und blödsinnig klingende Warnhinweise ab; nicht, weil sie die Käufer für blöd halten würden, sondern, im Gegenteil, um sich gegen deren Spitzfindigkeit abzusichern.

Irgendwo las ich, in den Staaten, jenen vereinigten, hätte eine Dame ihren Hund nach dem Waschen zum Trocknen in den Mikrowellenherd gesteckt. Wo er, der Hund, dann, wie vorgesehen trocken wurde; doch da er jene Maßnahme nicht überlebte, war deren Resultat weder ihm noch seinem Frauchen von Nutzen. – Das Frauchen verklagte daraufhin den Hersteller des Mikrowellenherds, weil in der Gebrauchsanleitung nicht erwähnt war, daß das Gerät zum Hundetrocknen nicht geeignet ist. – Ob diese Nachricht auf Tatsachen beruht weiß ich nicht; aber da mir aufgrund gemachter Erfahrungen die Absurdität bis hin in ihre extremsten Verästelungen heutzutage ein konstituierender Bestandteil des normalen Alltags zu sein scheint, würde ich nicht ausschließen, daß es stimmt.

Der langen Rede kurzer Sinn: Statt zu arbeiten und sich damit in Gefahr zu bringen, sollte der heutige Mensch besser seine Zeit mit Nichtstun ausfüllen und, vor allem, sich jeglichen Tätigseins enthalten, das über die eigenen vier Wände hinausreicht.

Auf solchem Wege werden die eigenen vier Wände dann über kurz oder lang, wie in den fern zurückliegenden guten alten prozess- und abmahnungsfreien Zeiten, wieder Höhlenwände sein. Wasletzteres aber weiter nicht schlimm ist, da die Säbelzahntiger mitsamt sonstigem unangenehmen Viehzeugs inzwischen ausgestorben sind und somit niemanden mehr behelligen können.

Ein idyllisches Höhlenleben also ohne Säbelzahntiger, ohne absurde Vorschriften, Abmahnungen und unsinnige Gerichtsprozesse.

Solcherart gehen wir einer lichten Zukunft entgegen, auf die wir uns fürwahr freuen können.

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So isses