Mittwoch, Dezember 26, 2012

Von der heutigen mitteleuropäischen Kultur

Goethe

Da man seinem eigenen Denken nicht traut,

schafft man sich Autoritäten,

um sie dann

– egal, ob sie was zu sagen haben oder nicht –

gedankenlos nachzuplappern.

(Wilhelm von Dorten)

Sonntag, Dezember 23, 2012

Ralph Boes und das bedingungslose Grundeinkommen

Aus der Distanz betrachtet scheint mir, daß Ralph Boes durch sein Vorgehen die Atmosphäre in den BGE-Zusammenhängen etwas gereinigt hat. Und zwar nicht durch eine programmatische "Aktion", sondern durch wohldurchdachte kompromißlose Konsequenz unter Einsatz seiner Person.

Aggressive programmatisch ausgerichtete Graphiken mit Aufschriften wie "Ich bin bös" empfand ich dabei eher als störend und kontraproduktiv.

Und nicht ganz sachdienlich scheinen mir auch solche Aktionen wie "Wir huldigen dem dreistesten Arbeitslosen der Welt", mit BGE-Papst, und so weiter.

Es kann da wohl nicht darum gehen, im altvertrauten politisierenden Sinne zu agitieren und Führerpersönlichkeiten zu schaffen. Eine echte 'Führerpersönlichkeit' spricht für sich, braucht keine Verehrung und wird nicht 'aufgebaut'; und wo man bei Leuten, die wirklich was zu sagen haben, solche 'Aufbautechniken' anwendet, behindert man nur deren reale Wirkensmöglichkeiten. ('Aufbautechniken' sind anwendbar, um irgendwelche Nullen, die eh nichts zu sagen haben, zu Promis, Politikern oder sonstwat aufzubauen; da gibt es dann auch keine Konflikte zwischen Realität und 'Image')

Mit politisierendem Getue bringt man niemanden dazu, sich der Idee des BGE als Denkmöglichkeit oder Notwendigkeit zuzuwenden; man schafft nur ein unnötiges in sich abgeschlossenes "Wir".

Es kann jetzt nur darum gehen, angedachte Gedanken weiterzuentwickeln und darüber dann auch nach Möglichkeiten zu suchen, die Früchte solcher Gedankenentwicklung – in größerem oder kleinerem Umfang – in die soziale Wirklichkeit zu verkörpern; auch wenn das sich wegen der Widerstände auf staatlicher Ebene – wie man erwarten muß – sich nicht durchsetzen läßt.

Selbst auf die Gefahr, mit obigem in alle möglichen Fettnäpfchen zu treten:

So isses

Dienstag, Dezember 11, 2012

Von Fakten, Zusammenhängen und Scheinwelten

Das Eine ist, unangenehme Sachverhalte als in sich abgeschlossene Fakten zu handhaben, sich über sie, als in sich abgeschlossene Fakten, zu ärgern oder gegen sie zu protestieren (und aus dem Protestieren mitunter eine Religion zu machen); ein anderes, ihre Abgeschlossenheit aufzusprengen und sie in einem größeren Zusammenhang zu sehen. Wenn man sie in größerem Zusammenhang sieht, werden sie nicht unbedingt angenehmer; aber dafür hat man, über das rein Emotionale hinaus, eher die Möglichkeit, in rechter Weise damit umzugehen und eventuell Abhilfe zu schaffen.

Derzeit ersticken wir mal wieder in faktischen Scheußlichkeiten, deren massenweises Auftreten uns ganz arg daran hindert, irgendwelche größere Zusammenhänge zu erfassen und etwas zu kapieren.

Nicht wenige flüchten sich, wie eh und je, in die Scheinwelten ihrer Massenmedien, in das Privatleben ihrer Promis und merken gar nix. So lange halt merken sie gar nix, bis die unter ihrer Mithilfe geschaffene Wirklichkeit sie brutal aus ihren Scheinwelten herausreißt.

Iss nu mal so.

So isses.