Montag, August 27, 2012

Zur Frage von Aufrechterhaltung und Förderung des Großen Durcheinanders

Ein jeder aber,

der aktiv und lautstark

sich in Dinge einmischt,

in denen er sich nicht auskennt,

trägt sein Scherflein bei

zum Großen Durcheinander.

(Wilhelm von Dorten)

Von Stammtischphilosophen über Forenredner bis hin zu schlecht informierten, nix kapierenden oder tendenziösen Journalisten und Politikern - ein jeder an seinem Platze ist auf seine Weise redlich bemüht, daß unsere schöne Welt nicht im eintönigen Einerlei des gesunden Menschenverstandes versinke und daß es nicht langweilig werde.

Und manche haben sich in ihrem festgefügten Meinungssystem so fest eingemauert und sind ihrer Sache so sicher, daß sie gar nicht auf den Gedanken kommen, sie könnten irgendwas nicht wissen oder nicht verstehen. Denn woher sollten sie auf solchen Gedanken kommen, wenn doch alles so fest ist und so sicher; und vor allem, wenn sie Anhänger um sich geschart haben, die sie noch zusätzlich in ihrer Sicherheit bestätigen. Denen kannste frische Information direkt vor die Tür legen – wenn sie nicht reinpaßt in ihr System – beachten sie sie nicht oder stutzen sie höchstens so zurecht, daß sie doch reinpaßt.

Solches Volks kommt erst dann aus seinem Schneckenhaus raus, wenn alles zusammenkracht und ihr Gehäuse zerdrückt wird.

So isses.

2 Kommentare:

FR hat gesagt…

Wer kann sicher sein, einen "gesunden Menschenverstand" zu besitzen?
Ich bin es nicht.

Raymond Zoller hat gesagt…

Man kann versuchen, zu unterscheiden zwischen dem, was man versteht und dem, was man nicht versteht. Dürfte im Prinzip möglich sein; aber immer noch sauschwierig. Damit hätte man, zumindest für sich, schon mal einen Anfang gemacht.

Eigentlich müßten wir alle bei uns selbst, für uns, einen solchen Anfang setzen; doch selbst solche bescheidene Kleinigkeit ist bei dem heutigen kulturellen Chaos und dem Meinungsbrei fast nicht zu bewältigen.