Dienstag, Mai 15, 2012

Dummheit als Erscheinungsform konsequent ausgelebter Klugheit

Wer denkend dem Auftauchen von Fragen und Problemen nachforschet kommt, so er darüber nicht einschläft, zu der Entdeckung, daß Fragen und Probleme nur von des Denkens Gnaden leben und ohne selbiges gar nicht vorhanden wären.

Vermutlich liegt hier der Grund, warum so viele Zeitgenossen es vorziehen, sich des Denkens weitmöglichst zu enthalten: weil sie nämlich, klüger als wir, dieses fatale Gesetz schon früher entdeckten und für sich die Konsequenzen zogen.

Was man gemeinhin Dummheit nennt wäre somit bloß eine Erscheinungsform im rechten Sinne sich selbst verstehender Klugheit.

Именно.

2 Kommentare:

F.R. hat gesagt…

Umgekehrt wird auch ein geistiger Schuh draus:
Die Klugen sind immer die Dummen.

Raymond Zoller hat gesagt…

Ein ganz reales Problem, mit dem - wie ich vermute - viele dem Denken nicht abgeneigte Zeitgenossen zu kämpfen haben.

Denkblockaden als Folgen unbewußten, halbbewußten Bemühens, "so zu sein wie alle" und sich konfliktlos dem allgemeinen Brei einzufügen.

Besonders als Halbwüchsiger - und, sich abschwächend, noch lange darüber hinaus - hatte ich damit Probleme (die ich erst rückblickend in ihrer Konsistenz ausmachen konnte)


Und noch lange erhalten blieb die verdatterte Ratlosigkeit in Gesellschaft von Besoffenen.

Beschreibung einer bezeichnenden Episode siehe
http://klamurke.com/Notizen/laufend_04.htm#Besoffene