Freitag, Oktober 05, 2012

Georgien und Iwanischwili

Zwei im Rohzustand belassene bei Facebook hinterlassene Mitteilungen.

Vielleicht schreib ich noch wat ausführlicheres.

Übrigens find ich es bezeichnend, daß von den Deutschen nur die allerwenigsten sich für das, was nun in Georgien los ist, zu interessieren scheinen.

Wären irgendwelche publikumswirksam vermarktbare maskierte Mägdelein mit im Spiel, so könnte man wenigstens etwas Geschrei erheben; aber so....

Jemand machte mich auf einen Spiegel-Artikel aufmerksam; durch und durch demagogisches Zeug über irgendwelchen "Krösus" im typischen schnoddrigen Spiegel-Stil; dann gab es kurz hin und wieder ein paar knappe Anmerkungen zu dem Gefängnis-Skandal; doch das ist inzwischen auch wieder abgeebbt.

Aber vielleicht sogar besser vollständiges Schweigen als irgendwelches Gemache in der Art des dämlichen Pussy-Riot-Geschreis.

Iwanischwili ist, im Gegensatz zu den meisten heutigen Politikern, intelligent und, wie mir scheint, auch anständig. Auf welchen Wegen er seine Milliarden erworben hat, weiß ich nicht; bin dem nicht nachgegangen; aber in den postsowjetischen Wirren gab es ja die verschiedensten Wege.

Hinwiederum ist Iwanischwili, meinem Eindruck nach, völlig frei von dem primitiven phantasielosen "Raffreflex" zahlloser reicher und nichtreicher Zeitgenossen; das heißt, daß er nicht, wie das bei sehr vielen Reichen und weniger reichen der Fall ist, rein gewohnheitsmäßig und reflexhaft an sich rafft, was nicht niet- und nagelfest ist.

Er ist reich, kann frei disponieren; und das scheint ihm zu reichen.

Daß er, ohne großes Tamtam, einfach so mit seinen Mitteln sich um Entwicklung der Infrastruktur in seinem Heimatbezirk Sachkhere gekümmert hat, ist ja bekannt.

Manche werfen ihm seinen Reichtum vor (der erwähnte Spiegel-Artikel spielte unübersehbar mit den Neidgefühlen der zahllosen Zeitgenossen, die gerne raffen würden, wenn sie nur an die richtigen Quellen kämen, und die deshalb neidisch sind auf diejenigen, die was haben).

Für mich geht es nicht um die Frage, ob jemand über Mittel verfügt, sondern um die Frage, wie er seine Mittel einsetzt.

Iwanischwili hätte ohne seine beträchtlichen Mittel nicht erreichen können, was er erreicht hat.

Und was er erreicht hat, ist, zum gegebenen Moment, als allermindestes mal eine Verschnaufspause für Georgien (daß dort nicht alles ganz koscher ist, weiß man im Westen dank der teils schweigenden, teils lügenden Presse nicht so sehr; aber das ist so. Von dem Folterskandal in den Gefängnissen wurde mal geschrieben und gesprochen; aber das verebbte bald wieder).

Falls die Wessis ihm, ihnen nicht in den Rücken fallen, könnte eine Chance bestehen, daß Georgien nach und nach - aber natürlich nicht von heute auf morgen - auf die Beine kommt.

Aber, wie gesagt: als allermindestes dürfte es mal eine Verschnaufspause geben.

Objektive deutschsprachige Nachrichten über Georgien findet man übrigens hier.

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