Freitag, April 13, 2012

Grassiade

“Die Wulffiade ist vorbei, die Grassiade scheint am Abflauen. Was kommt als nächstes?
Der Mensch von heute liebt den weit ausholenden Kaffeeklatsch; und sicher findet sich bald die nächste Mücke, die sich zu einem Elefanten aufpusten läßt, aufdaß sie von den realen Elefanten ablenke.”

(Wilhelm von Dorten)

Nach der Wulffiade begann die Grassiade. Mich wunderte, daß Grass – der doch aber um einiges intelligenter scheint als der Wulff – auf all diesen Schwachsinn überhaupt reagierte.

So von der Seite, aus den Augenwinkeln betrachtet wirkt det alles recht komisch: wie Journaille und Literatursnobs mitsamt Stammtischpropheten sich in Positur werfen und, Entrüstung markierend, referieren zu diesem Gedichte, das viele – wie sich herausstellte – nicht einmal gelesen haben.

Von einer Bekannten, die sich durch diesen Hokuspokus nicht einfangen ließ, hörte ich die Ansicht: das sei eine unter den Hauptinitiatoren besagter Grassiade – inklusive Grass selbst – abgesprochene Werbekampagne; der Verlag hätte genau gewußt, was er tut; und in Deutschland würde heute kein solider Verlag es wagen, ohne Absicherung irgendwas „antisemitisches“ zu veröffentlichen.

In dem ganzen Vorgehen erblickte sie gewisse Momente von „Magie“; und den „Zauberspruch“ – das Gedicht also – habe sie gar nicht gelesen.

Für das Weitere möchte ich von dieser ihrer Sichtweise ausgehen:

Ich halte es für unwahrscheinlich, daß es sich um eine gezielt aufgezogene Werbekampagne handelt; würde aber nicht zur Gänze ausschließen, daß dem doch so ist. Möglich ist alles: Gezielt ein paar untereinander verbundene „soziale Steuerpunkte“ setzen, und die analphabetische Herde aus Journaille-Fußvolk, Literatursnobs und sonstigen Schwätzern läuft, wohin man will.

Selbst hab ich jenes Gedicht noch nicht gelesen, da das Gemache drum herum mich zu sehr anekelt. Vielleicht lese ich es irgendwann, wenn das Gewusel sich gelegt hat. Oder auch nicht.

Rein theoretisch, ohne das Gedicht gelesen zu haben, würde ich nicht ausschließen, daß es keine Spur antisemitisch ist. Nämlich läßt sich – wie die Erfahrung zeigt – bei geschicktem demagogischem Vorgehen jedem beliebigen Sachverhalt jedes beliebige Etikett anhängen und damit jeden beliebigen Grad von Massenhysterie entfesseln. Bei Leuten mit etwas weiterem Horizont, die sich zu weit an die Öffentlichkeit wagen, passiert es ja leicht, daß sie mit den allerverschiedensten teilweise einander widersprechenden Etiketten bedacht werden (Solschenizyn, zum Beispiel, war gleichzeitig Judenknecht und Antisemit, russophob und russischer Nationalist, und vieles andere mehr).

So daß möglicherweise weder Grass noch der Verlag irgendwelche Absichten in Richtung werbewirksamen Skandal hatten und daß das Geplärre einfach so losging. Mir scheint das am wahrscheinlichsten; aber um wirklich zu kapieren, was gelaufen ist, müßte ich es mir natürlich näher anschauen.

Ob man jenes Gedicht als „Zauberspruch“ bezeichnen kann, weiß ich nicht da ich es – wie gesagt – nicht gelesen habe; kennen tu ich nur den „shitstrom“. Daß aber die Bewußtseinsmanipulation, welche Menschen in Herdenvieh verwandelt und solche „Shitströme“ möglich macht, ins Reich der schwarzen Magie hineinragt – würd ich auch sagen.

Wenn ich jenes Gedicht nicht lese, so nicht, weil ich Angst vor irgendwelcher magischer Wirkung hätte, sondern weil der „shitstrom“, in den es eingebettet ist, mich ganz elementar anwidert. Vielleicht taugt es sogar was; ich kann es nicht sagen. Es ist, wie wenn man in einer Kloake irgendwas erblickt, das vielleicht interessant sein könnte; aber nur deswegen, weil es vielleicht interessant sein könnte, in den Dreck greifen – muß ja nicht sein. Vielleicht lese ich es, wenn der Dreck getrocknet und abgefallen ist.

So‘n Shitstrom lebt ja aus den verschiedenartigsten in verschiedener Dosierung gleichzeitig wirkenden treibenden Kräften. Eine davon ganz sicher – Eitelkeit und reine Lust am Ausleben von Geschwätzigkeit. Was man sicher nicht findet ist gedankliches Aufarbeiten. Auslöser sind irgendwelche Schlagwörter, Reizwörter. Ein solches Reizwort ist „Antisemitismus“.

Günstigstenfalls verbindet man ja mit einem Wort irgendeinen Begriff, oder, anders ausgedrückt: man meint etwas damit. Mitunter bzw. häufig ist es auch so, daß mit einem und dem gleichen Wort – ohne daß man es durchschauen würde – ganz verschiedene Begriffe gemeint sind; dann meint halt jeder was anderes, und man redet aneinander vorbei. - Ein Wort als Schlagwort oder Reizwort hat nur ein ganz spärliches begriffliches Anhängsel; nicht mehr als es braucht, um reizausübend wirken zu können.

Wenn dem Kleinkind der Schnuller aus dem Bette fällt, beginnt es reflexhaft zu weinen. Und der kindgebliebene Erwachsene, wenn er ein Schlagwort hört, wirft sich reflexhaft in Positur und beginnt zu plärren; wobei der Inhalt seines Geplärre davon abhängt, welcher Herde er sich zugehörig fühlt.

Vor 70 Jahren wurden in Deutschland und den von Deutschland eroberten Gebieten aus unerfindlichen Gründen zahllose Menschen amtlich zu Juden erklärt, als solche entwürdigender Drangsalierung unterzogen und in großer Zahl ermordet. Manche wußten, daß sie jüdische Vorfahren hatten, manche bekannten sich zur jüdischen Religion; und nicht wenige erfuhren erst auf amtlichem Wege, daß sie „Juden sind“ und der für solche vorgesehenen Drangsalierung unterliegen. – Nun gut; die Frage, was für einen Begriff man mit dem Wort „Jude“ verband, hab ich mal in einem früheren Blogeintrag  angedeutet; das würde jetzt zu weit führen, det noch einmal aufzurollen.

Vor 70 Jahren wurden Millionen von Menschen sinnlos entwürdigender Drangsalierung unterzogen und systematisch ermordet.

Vor 70 Jahren.

Konkrete Menschen; auch wenn es so viele waren, daß die Einzelschicksale – auch die erleuchtetsten Geister, die stärksten Charaktere – in der Masse untergingen.

Ich würd sagen: wer sich heute mit dem Etikett „Jude“ schmückt, um das Elend jener Menschen vor 70 Jahren zur Erlangung irgendwelcher Vorteile oder gar als Rechtfertigung für eigenes widermenschliches Verhalten zu mißbrauchen – der macht sich nicht nur ebenjenes widermenschlichen Verhaltens schuldig, sondern auch des Verrats an denjenigen, die damals unter der Naziherrschaft litten und deren Leiden für ihn nun willkommenes Alibi ist.

Eine lesbare Auseinandersetzung mit der Grassiade fand ich hier. Für das im Mainstream mitschwimmende seriöse Volks ist das nur ein unseriöser Blogger; aber als unseriöser Blogger darf er sich dafür den Luxus leisten, sorgfältig zu recherchieren und seine Aussagen nachprüfbar zu untermauern.

So isses

Mittwoch, März 14, 2012

Am Beispiel der Wulffiade skizzierter Umriß einer der Schaffung harrenden Metapromik,

Chrino
Zufällig entdeckte ich auf meiner Festplatte einen zur Zeit der auslaufenden Wulffiade getippten Entwurf, den ich, obwohl die Wulffiade inzwischen schon der Vergangenheit angehört, trotzdem veröffentlichen möchte, weilnämlich keimhaft darin enthalten ist die Entwicklung einer Wissenschaft über die Hintergründe des Promikultes – der sogenannten Metapromik – und weil ich in unserer – auch so natürlich recht fortschrittlichen Zeit – eine solche Wissenschaft für unverzichtbar halte.
Also denn:
Man kuckt sich so an, was in der Welt vor sich geht, und mag schon gar nichts mehr dazu sagen.
 Was die Deutschen da für ein Gewulffe treiben iss, zum Beispiel, lebendige Satire.
Dieser Wulff iss einfach ein braver Durchschnittsbürger; nicht besser und gescheiter, aber auch nicht schlechter und dümmer als andere brave Durchschnittsbürger; und gleich allen anderen nutzt er zu seinem Vorteile, was sich irgendwie nutzen läßt; innerhalb der Grenzen des gesetzlich erlaubten und manchmal auch ganz leicht außerhalb (das „Recht, das mit uns geboren“ wollen wir da weiter nicht in Betracht ziehen, da von dem, wie Goethe schon richtig anmerkte, eh „nie die Frage“ ist und man gemeinhin das „Gute“ mit Beachten der geschriebenen staatlichen Gesetze gleichsetzt).
Daß das Leben ihn, diesen Wulff, in Umstände hineinführte, die mehr Nutzbares boten als die Umstände, in denen andere brave Durchschnittsbürger zu leben haben, ist nicht seine Schuld; und er nahm, was im Rahmen der Gesetze - und vielleicht auch mal leicht darüber hinausgehend - sich nehmen ließ. Genau wie auch andere, die durch das Leben in solche besser bestückte Gefilde geführt werden, dieses Mehr nutzen; und warum sollten sie - im Sinne der Moral des braven Durchschnittsbürgers – es nicht nutzen? Und so sie nicht allzusehr die durch die geschriebenen Gesetze abgesteckten Grenzen überschreiten, wird kaum jemand ihnen das zum Vorwurf machen. Und selbst wenn sie sie allzusehr überschreiten kommen sie nicht selten ungeschoren davon, da sie in diesen Gefilden meist in gutem Einvernehmen leben mit den Gesetzeswächtern.
Im Vergleich zum Verhalten mancher seiner Standesgenossen war das Verhalten dieses Herrn Wulff – wie mir scheint – eher harmlos; und unverständlich ist mir nach wie vor, warum man dann ausgerechnet um seine Person ein solches Theater veranstaltete. Zwischendurch kam mir sogar der Verdacht: ob da nicht einfach einige Presseleute ihre Macht ausprobieren wollten? – Doch wie dem auch sei und aus was für Gründen auch immer: Um die Person dieses Herrn Wulff wurde eine ganz gewaltige Massenhysterie entfacht; und herbeigeschleppt wurde alles, bis zu den geringsten und lächerlichsten Kleinigkeiten, was ihm in irgendeiner Weise zum Vorwurf gereichen konnte.
Einiges mehr oder weniger Handfeste wurde dann in diesem Wirbel doch hochgeschwemmt (daß man bei den meisten seiner ungeschoren gebliebenen Kollegen und Kolleginnen bei entsprechendem Nachforschen vermutlich ähnliches und auch gewichtigeres finden würde soll uns mal weiter nicht beunruhigen); und  schließlich mußte er von seinem Posten zurücktreten.
Und nun beginnt der zweite Teil der Satire.

Es kamen also griffige, handfeste Verfehlungen zum Vorschein.
Und – als ob nichts wäre und als ob alles seine Ordnung hätte, wurde dieser Mensch, dieser brave Durchschnittsbürger ohne besondere Charakterstärke und ohne besondere Fähigkeiten, den irgendwelche Umstände an einen Ort geschwemmt hatten, welchen der brave Durchschnittszeitgenosse als etwas Olympähnliches erlebt, von seinem Olymp zwar vorzeitig, aber doch in allen Ehren, mit großem Zapfenstreich und großem Ehrensold entlassen.
Was vor dem Hintergrund unserer zeitspezifischen Promi-Verehrung vor allem in jenem Lande, das fast schon Weltmeister ist in vorbehaltloser Promi-Verehrung, zunächst mal ein teilweise ganz normales Geschehen ist.

Denn immerhin muß man berücksichtigen:
Daß nämlich der Mensch von heute im Allgemeinen einerseits den Kontakt zum „Übernatürlichen“ verloren hat; daß er aber andererseits etwas Probleme hat, so ganz ohne Götter auszukommen.
Deshalb schaffte er sich einen neuen Olymp, den er mit sogenannten „Promis“ bevölkerte. Promis sind mit Hilfe künstlicher sozialer Rituale in den Götterstatus erhobene austauschbare Durchschnitts-oder auch Unterdurchschnittsmenschen; Göttergestalten also, die der Verehrungswütige mit Unterstützung von „Imagemakern“ und sonstigen heutigen Medizinmännern nach seinem Bilde und Gleichnis formt; und zu einem solchen Gotte guckt man dann hoch und verehrt ihn oder macht sich auch mal einen Spaß daraus, ihn von seinem Olympe herunterzuschubsen; doch selbst ein vom Olympe heruntergeschubster Promi bleibt immer noch ein Gott, wennauch ein gefallener.
So lange nun der Großteil der Bevölkerung in relativem Wohlstand dahinlebte (und die noch nicht ganz so zahlreichen Landsleute, die es nicht zu Wohlstand gebracht hatten, verächtlich als Versager, Chaoten oder Asoziale beiseiteschob) ließ dieser moderne Götzendienst sich problemlos durchziehen und lenkte das Volk – wie seinerzeit bei den ollen Römern das „panis et circenses“ – von den noch nicht ganz so massiven im Stillen heranreifenden Problemen ab.
Doch nun, da der Wohlstand am Bröckeln ist und immer mehr seine Abwesenheit zu kosten kriegen; da die Realität sich zu massiv bemerkbar macht, als daß irgendein Götzendienst sie noch zur Gänze verdrängen könnte – geht das schon nicht mehr ganz so einfach. Und große Teile der deutschen Bevölkerung fanden es nun nicht mehr so ganz richtig, daß da einer, der sich danebenbenommen hat, nun weiter die seinem Götzenstatus anstehende Förderung erhalten sollte, während sie darben.
Und nach und nach dürfte mit der wohlstandsbedingten Realitätsferne auch der Götzendienst zu bröckeln anfangen; und die einstigen nach eigenem Bilde und Gleichnis geschaffenen Götter erscheinen vor immer mehr Zeitgenossen nackt und in ihrer ganzen Erbärmlichkeit.

 In ehrlichem Hoffen, die in dieser Skizze keimhaft enthaltene Metapromik demnächst aufgreifen und ausarbeiten zu können, aufdaß der Menschheit diese für unsere Zeit so nötige neue Wissenschaft geschenkt werde:


So isses 


Nachbemerkung

Diesen Text findet man auch in einer Zusammenstellung mit dem Titel "Gesammelte Werke zur Wulffiade", die man unter https://dl.dropboxusercontent.com/u/54042052/Wulffiade.pdf anschauen und/oder herunterladen kann.






Samstag, März 10, 2012

Vom Weltenwahnsinn

Anonym

Gestern schaute ich mir den Anfang des Videos von dem großen Wulffianischen Zapfenstreich an. Mehr als den Anfang schaffte ich nicht; mußte aufhören. Gespenstische Komik. Ob die Beteiligten das auch so empfanden?

Langsam aber sicher tritt der Wahnsinn seine offene und ungenierte Herrschaft an im allgemeinen Weltgeschehen.

Früher agierte er, der Wahnsinn, mehr maskiert; doch inzwischen hat das Volks sich zu sehr an ihn gewöhnt, als daß er noch besonders auffallen würde; und deshalb darf er sich nun ungeniert in aller Offenheit austoben.

Gelegentlich trat er auch schon früher ungebremst unmaskiert auf. In Deutschland zum Beispiel, während jener zwölf Jahre währenden tausendjährigen Periode…. Da trieb er es recht schlimm; heut ist er in seinem Toben wenigstens komisch.

Das heißt, wenn man von den blutigen Schrecken absieht war er auch damals komisch; und auch heute sind seine Auswirkungen – zum Beispiel für diejenigen, die in ebenjenem Deutschland als neues Untermenschentum ins Elend abgedrängt werden – nicht immer nur komisch.

Doch hätten wir nicht die Möglichkeit, uns auf die innewohnende Komik des Wahnsinns zu konzentrieren, so wäre es bald nicht mehr zum Aushalten.

So isses.

Donnerstag, Februar 09, 2012

Von lichter Zukunft und den Nachteilen des Tätigseins

„Salatschleuder. Lieferung ohne Salat.“

„Kettensäge. Laufende Säge nicht mit bloßen Händen anhalten.“

(Aus Manufactum: Vor Warnhinweisen wird gewarnt)

Bei dem weltweiten Dschungel an absurden Vorschriften und juristischer Wegelagerei wird jegliches Produzieren und Verkaufen, überhaupt jede über die eigenen vier Wände hinausreichende Tätigkeit zu einem Jonglieren inmitten eines Gewirrs aus Minenfeldern, Fallstricken und Fettnäpfchen.

Das ist nun mal so heutzutage; und die Produzenten und Tätigen sichern sich, so gut es halt geht, durch alle möglichen mit der Sache nichts zu tun habende irrwitzige Maßnahmen und blödsinnig klingende Warnhinweise ab; nicht, weil sie die Käufer für blöd halten würden, sondern, im Gegenteil, um sich gegen deren Spitzfindigkeit abzusichern.

Irgendwo las ich, in den Staaten, jenen vereinigten, hätte eine Dame ihren Hund nach dem Waschen zum Trocknen in den Mikrowellenherd gesteckt. Wo er, der Hund, dann, wie vorgesehen trocken wurde; doch da er jene Maßnahme nicht überlebte, war deren Resultat weder ihm noch seinem Frauchen von Nutzen. – Das Frauchen verklagte daraufhin den Hersteller des Mikrowellenherds, weil in der Gebrauchsanleitung nicht erwähnt war, daß das Gerät zum Hundetrocknen nicht geeignet ist. – Ob diese Nachricht auf Tatsachen beruht weiß ich nicht; aber da mir aufgrund gemachter Erfahrungen die Absurdität bis hin in ihre extremsten Verästelungen heutzutage ein konstituierender Bestandteil des normalen Alltags zu sein scheint, würde ich nicht ausschließen, daß es stimmt.

Der langen Rede kurzer Sinn: Statt zu arbeiten und sich damit in Gefahr zu bringen, sollte der heutige Mensch besser seine Zeit mit Nichtstun ausfüllen und, vor allem, sich jeglichen Tätigseins enthalten, das über die eigenen vier Wände hinausreicht.

Auf solchem Wege werden die eigenen vier Wände dann über kurz oder lang, wie in den fern zurückliegenden guten alten prozess- und abmahnungsfreien Zeiten, wieder Höhlenwände sein. Wasletzteres aber weiter nicht schlimm ist, da die Säbelzahntiger mitsamt sonstigem unangenehmen Viehzeugs inzwischen ausgestorben sind und somit niemanden mehr behelligen können.

Ein idyllisches Höhlenleben also ohne Säbelzahntiger, ohne absurde Vorschriften, Abmahnungen und unsinnige Gerichtsprozesse.

Solcherart gehen wir einer lichten Zukunft entgegen, auf die wir uns fürwahr freuen können.

***

So isses

Mittwoch, Januar 25, 2012

Von Literaten, Netzliteraten, Bloggern und Wunderbloggern.

Wie zu allen Zeiten, so gibt es auch heute Volks, das was zu sagen hat und in der Lage ist, solches in angemessener Weise sprachlich zum Ausdruck zu bringen. Das Zumausdruckbringen geschieht mündlich oder schriftlich.

Für einen engeren Kreis bestimmtes Schriftliches wird seit langem schon in Form von Briefen verschickt. Früher in Papierform, später elektronisch; in ganz frühen Zeiten auf abenteuerlichen Wegen durch Postkutschen und Segelschiffe befördert, später im Rahmen eines ausgeklügelten Verteilersystems per Bahn und Flugzeug.

Und heute, eben, hauptsächlich elektronisch. Auf den Inhalt hat das keinen direkten Einfluß; höchstens indirekt, alsnämlich auf einen Brief, dem es beschieden war, wochen- oder monatelang zu seinem Empfänger unterwegs zu sein, mehr Sorgalt aufgewandt wurde, als heute auf eine leicht zu schreibende E-Mail, die man zwischen Tür und Angel schnell mal jemandem schickt und die in Sekundenschnelle den möglicherweise sowieso nicht sehr aufmerksam lesenden Empfänger erreicht.

***

Für weitere Kreise bestimmtes Schriftliches wird seit Gutenberg auf Papier ausgedruckt und in größerem bis großem Umfang verteilt. Seit ca. 20 Jahren gibt es dazu auch noch das Internet, das, besonders in den letzten Jahren, die verschiedensten Verteilersysteme aus sich heraussprossen ließ. Zunächst gab es die Möglichkeit, eine eigene Netzpräsenz aufzumachen; hinzu kamen die Foren; dann – als technisch vereinfachte Netzpräsenzen – die Blogs; und schließlich die sozialen Netzwerke wie Facebook.

Auf den Inhalt des an die Öffentlichkeit gebrachten Schriftlichen hat das aber – genau wie bei den Briefen – keinen direkten Einfluß; nur einen indirekten: insofern nämlich, als die Leichtigkeit des Veröffentlichens zu Schlampigkeit führt, mitunter bzw. häufig sogar zu extremer Schlampigkeit; und manches Wirrwarr landet an der Öffentlichkeit, mit dem man in früheren Tagen nicht mal sein persönliches Tagebuch behelligt hätte.

Eine wirre Vielfalt an Veröffentlichungsmöglichkeiten gibt es heute, wo man sich ungehemmt austoben kann; und bei dieser Vielfalt übersieht man leicht mal, daß das Grundkriterium über all die Jahre das gleiche geblieben ist; und zwarnämlich:

Ob einer wat zu sagen hat und ob er in der Lage ist, das zu Sagende in angemessener Form sprachlich zum Ausdruck zu bringen.

Ganz egal, welcher Veröffentlichungsmittel er sich dabei bedient.

Die Katalogisierung der Veröffentlichungsmittel lenkt von dem ab, was Sache ist. Besonders für unsere autoritätshörigen europäischen Zeitgenossen besteht die unerschütterliche Grundlage in den etablierten Verlagen und Zeitschriften; und alles andere sind hobbymässige Blogger, Netzliteraten und so weiter.

Wer sich die Sache näher anschaut, der findet: daß man in den etablierten Verlagen gelegentlich, neben den "Klassikern", auch lesbares Heutiges finden kann sowie in den etablierten Medien gelegentlich auch seriösen Journalismus.

Wer wirklich lesbares sucht, muß seinen Horizont erweitern und absehen von diesem unsinnigen Katalogisieren.

Iss doch völlig egal, ob jemand seine Gedanken auf einer Netzpräsenz äußert, in einem Blog oder ob sie in einem mehr oder etablierten Verlag erscheinen.

Als einziges Kriterium habe zu gelten:

Daß es was taugt.

So isses.

 

Dienstag, Januar 17, 2012

Zur Entstehung der Ismen

Manche den Geist in spanische Stiefel einschnürende "Ismen" haben ihren Ursprung in freier Ausformulierung frei geschöpfter Gedanken.

Doch was für den einen lockere Anregung zum freien Mitdenken und Weiterdenken ist, wird für andere zum Material, aus dem sie ihr seelisches Gefängnis zimmern.

Und sogar in den erstarrten Formulierungshüllen von einem selbst frei geschöpfter Gedanken kann man sich nachträglich verheddern.

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Ansonsten:

Alles fließt

bzw.

Der Geist weht, wo er will

So isses

Sonntag, Januar 15, 2012

Notizen zu einem dynamischen Heimatbegriff

Ein paar verstreute Gedanken als Weiterführung einer älteren Notiz, darin ich den von irgendwem erhobenen Vorwurf, "ich hätte keine Heimat", schreibend verdaue.

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Heimat, so wie ich es erlebe oder eigentlich mehr ahne, ist nichts statisches, also kein konsumierendes Sichbeziehen auf ein Fleckchen Erde, auf familiäre Gegebenheiten, oder auf eine fertige politische oder esoterische Ideologie, die einem Halt gibt oder Halt zu geben scheint. Ich selbst find eine solche „Heimat“ nur bedrückend und keineswegs „heimisch“, „heimelig“ und konnte mich, trotz gelegentlichen redlichen Bemühens, nie richtig mit derartigem „Gegebenem“ verbinden. Heimat, wie ich sie ahne, wäre eigentlich eher ein Prozeß, Entwicklungsprozeß, in dem man, gemeinsam mit anderen, voll präsent ist; und wo solches gemeinsame bewußte Weiterschreiten gelingt, da taucht mitunter so eine Art „Heimatgefühl“ auf. In voller Intensität habe ich solches bislang kaum erlebt; aber Anklänge hat es immer wieder mal gegeben.

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Mit dem vielbeschworenen "Multikulti" hat das nichts zu tun. Nicht um ein wirres Durcheinander aus fertigen, abgeschlossenen "Kulturen" oder, genauer: Traditionen geht es; nicht um beziehungsloses, wennauch noch so "tolerantes" Nebeneinander traditioneller Verhärtungen, sondern um ein gemeinsames Durchstoßen dieser verhärteten Schalen zu einem gemeinsamen menschlichen Kern.

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Die durch unterschiedliche Anlässe ausgelöste massenweise Migration bietet für alle Beteiligten einiges an Chancen, die anerzogenen Verhärtungen zu durchstoßen; und diese Chancen müssen nur erkannt werden.

(Gemeint ist natürlich nicht der Massentourismus, der in die Schneckengehäuse ihres anerzogenen Wissens "wie man zu leben hat" eingezwängte Touristen durch fremde Länder schleust wie durch zoologische Gärten; das ist einfach nur unrettbar komisch)

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Es gibt Menschen, die drängt es nach freiem selbständigem Durchfinden zu selbsterkannten Werten, zum Entwickeln eigener „Kultur“; und noch viel mehr gibt es solche, welche ohne die Führung traditionell überlieferter Richtlinien hilflos sind und sich gar nicht vorstellen können oder wollen, daß auch noch anderes möglich ist. Letztere sind nicht gemeint.

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Sollte ich es mal als sinnvoll erachten, so folgt irgendwann Ausarbeitung dieser paar Gedankenfetzen zu einem zusammenhängenden Ganzen

Erst mal:

So isses.

Freitag, Januar 13, 2012

Irreale und reale Funktionen

 

Die Wulffiade, dieses groß angelegte absurde Theater, welches man bezüglich jenes Herrn Wulff aufführt, hat zu tun mit einem künstlichen, unsinnigen Amt, welches selbiger zur Zeit bekleidet. Dass dies ein künstliches und unsinniges Amt ist ist übrigens nicht die Schuld des Herrn Wulff, wieauch nicht die Schuld derjenigen, die ihn darum beneiden.

Eine der „Aufgaben“ und wohl auch die „wichtigste“, denen sich ein Träger dieses Amtes zu widmen hat, besteht darin, etwas auf dem ersten Blick klar definiertes und bei näherem Hinsehen völlig diffuses und unbestimmtes zu „repräsentieren“.

Von sich aus schon, bei näherem Hinsehen, absurdes Theater, welches nun durch diese Mobbingkampagne nur auf die Spitze getrieben wird.

Nun haben die Umstände sich aber so entwickelt, dass dieser Herr Wulff in gewisser Hinsicht tatsächlich zum sichtbaren Repräsentanten einer weit verbreiteten ganz realen Menschengruppe wurde: Der Mobbingopfer nämlich.

Das wäre doch eine reale Aufgabe, sich ganz real hier einzusetzen!

Irgendwie hält er sich ja noch recht anständig. Vielleicht hat er sogar Charakter und wurde durch seine nicht ganz saubere Umgebung nur etwas verformt.

Soll er sich aufrichten; Sinnvolles zu tun gibt’s genug!

So isses

 

Sonntag, Januar 08, 2012

Wulffiade

Die unter Nutzung nichtiger Anknüpfungspunkte künstlich angefachte Wulff-Massenhysterie gibt Rätsel auf. Natürlich, Wulff ist eine Null; aber unter den heutigen Politikern sind die Nullen so oder so in der Überzahl; und sicher sind darunter nicht wenige, die wirklich Dreck am Stecken haben und bei denen man sich nicht so anstrengen müsste, irgendwelche Nichtigkeiten zu Vergehen aufzubauschen.

Bei dieser Künstlichkeit stellt sich die Frage: War er am Ende vielleicht nicht genügend Null, war zu wenig formbar, und dadurch irgendwem im Wege?

Keine Ahnung.

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Um das, was man ihm vordergründig vorwirft und was man als Initialzündung für diese Massenhysterie benutzt hat, geht es gar nicht, kann es gar nicht gehen. Es geht um die Frage: was bezweckt man damit?

Möglicherweise bloß eine reine Machtprobe; oder auch eine mehr zufällig ausgelöste Hysterie, die man nun, aus Spaß an der Freud oder weil man schon mal dabei ist, weiter anheizt; was weiß ich....

Vielleicht wollte jemand an einem unwichtigen Versuchsobjekt einfach mal ausprobieren, zu was die Medien bei geschicktem Vorgehen in der Lage sind; könnte auch sein.... Die vorsintflutliche Goebbels-Zeitalter haben wir längst hinter uns gelassen; wir leben nun im Fortschritt mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten; und sicher macht es Spaß, am lebendigen Sozium auszuprobieren, was sich alles machen läßt.

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Ein Mensch mit Charakterstärke und Durchblick würde von Vornherein auf Rechtfertigungsversuche wegen irgendwelchen zu Vergehen aufgebauschten Unsinns absehen und würde stattdessen das Volks bitten, Klartext zu reden und genau zu darzulegen: was ihnen nicht passt und warum man ihn fertig machen will. - Woraufhin dann - nicht sehr wahrscheinlich - man zu einer Erörterung dessen übergehen würde, was den Leuten de facto nicht passt und warum man ihn weg haben will. Oder aber das Wirrwarr, gewürzt durch Komismen a la Schausten, würde weitergehen.

Nach solchem nicht genutzten Angebot, Klartext zu sprechen, könnte er dann verkünden: Daß er sich überfordert sieht, bei einem Volk, das sich solcherart durch die Medien in Hysterien hineintreiben läßt, ein Präsidentenamt zu bekleiden, und daß er es somit vorzieht, zurückzutreten.

Ein solches Szenario wäre doch - zumindest bei einem Menschen mit Durchblick und Charakter - denkbar; oder?

Aber Menschen mit Durchblick und Charakter verirren sich heutzutage sowieso nicht in solche funktionslose Funktionen...

***

Übrigens wäre dies die einzige mir sinnvoll scheinende, wennauch unwahrscheinlichste Fortsetzung. Ein Rücktritt aufgrund der an den Haaren herbeigezogenen Anschuldigungen wäre Unsinn, und im Amt bleiben ist genau so Unsinn; und beides zudem: erniedrigend.

So isses

Donnerstag, Januar 05, 2012

Sozialmechanik

По делам буклета 003 - копия

Dialogskizze aus einem herumliegend der Ausarbeitung harrenden längeren Erzählungsentwurf.

Für literarische Verwendung muss det natürlich neu geschrieben werden; als Blogeintrag dank geraffter gedanklicher Zusammenfassung aber wohl geeignet; aus welchem Grunde, wieauch damit es nicht verlorengehe, es hier denn veröffentlicht sei.

“[…] Das durchmechanisierte Sozialgefüge nimmt mit seinen maschinenhaften Greifern und Bändern die einen in sich auf, andere stößt es zurück oder scheidet sie als unbrauchbar aus. Aufgenommen und automatisch eingebaut werden vornehmlich die Schwächsten, die am wenigsten durch eigene Gedanken, eigenes Wollen, eigene moralische Sicht die Mechanik in ihrem glatten Funktionieren stören. Nach und nach baut diese seelenlose Mechanik vollautomatisiert eine Minderheit geistig und moralisch minderwertigen Gesindels in sich ein; und diese Minderheit wird sie über den Rest der Menschheit, als ein riesiges Sklavenheer, herrschen lassen; ohne daß die Herrschenden merken, daß nicht sie die Macht haben, sondern der Mechanismus. Die Herrschenden werden ihren Vergnügungen nachgehen; und sollte sich bei wem das Gewissen regen und Ekel breitmachen, so wird er vollautomatisch ausgeschieden und durch jemand geeigneteres ersetzt.“

„Diese Tendenz ist nicht zu übersehen…“, antwortete Krüggelmeier.

„Inzwischen ist sie für einige schon sichtbar. Aber das zeichnet sich schon seit langem ab. Sogar du siehst sie. Aber du siehst sie noch nicht deutlich genug.“

„Warum meinst du, ich sehe sie noch nicht deutlich genug?“

„Daß du es nicht deutlich genug siehst merke ich unter anderem daran, daß du die Lage durch agitatorisch verbreitete Programme retten möchtest.“

„Was soll daran schlecht sein?“

„Es ist nicht schlecht, aber es nützt nichts. Um die Lage im Großen zu retten braucht es wache Zeitgenossen, die in der Lage sind, in freiem Zusammenwirken lebendige soziale Strukturen zu schaffend. Die sind nicht da, oder zumindest zu wenig zahlreich. Programme schaffen nur neue Mechanismen, die sowieso gegen die bestehenden nicht ankommen können und selbst dann, wenn sie sich an deren Stelle setzen könnten, nur den alten Unfug in anderer Form weiterführen würden. Die Menschen haben zu lange geschlafen; erst jetzt beginnen einige, sich die Augen zu reiben. Man merkt kurz auf, gründet schnell eine Partei oder einen Verein oder eine Sekte mit trefflichem pragmatischem Programm, auf dem man dann getrost weiterschlafen kann.“

„Und wie willst du die Leute wach kriegen?“

„Indem ich als erstes mich selbst wach rüttle. In mir selbst aufräume. Liebgewordene Gewohnheiten und Sichtweisen auf ihre Stichhaltigkeit überprüfe. Meine eigene Blödheit aufspüre. In mir selbst zerschlage, was mich hemmt und mich der Welt entfremdet. Wie kann ich für eine bessere Welt kämpfen, wenn ich im Grunde meiner Seele der alte Spießer bleibe? Wenn die Menschen nicht ihre eigene Spießerwelt in sich zerschlagen und in die Lage kommen, organisch sich entwickelnde Gemeinschaften zu bilden, wird man auch mit den besten Programmen nur durchmechanisierte Spießergemeinschaften schaffen mit unerträglichen Lebensbedingungen, die in unregelmäßigen Abständen in immer grandioser werdenden Untergangsszenarien zusammenbrechen werden.“

„Du meinst also, alle sollen nur herumhocken und in sich hineinbrüten?“

„Wieso herumhocken und in sich hineinbrüten? In sich aufräumen, den Mist ausfegen. Und sich mit eigenen Gedanken, eigener Einsicht in die Welt stellen und nicht mit den unhinterfragten Ergüssen des Spießertums und eigener Bequemlichkeit.“

[…]

По делам буклета 003 - копия

So isses.

 

Mittwoch, Dezember 28, 2011

Festtägliches

Nicht allein dank der verstärkten Realitätsnähe und Illusionsferne werden solche Menschen, die kein Geld haben, um sich viel zum Essen zu kaufen, für die Denktätigkeit aufgeschlossener, sondern zusätzlich auch noch dadurch, daß die Denktätigkeit nicht durch übertriebene Nahrungsaufnahme abgebremst wird.

Dank diesem durch die Natur sehr weise eingerichteten Umstand haben sie, im Gegensatz zu den unter Hirnverfettung und Illusionseinlullung leidenden Satten, eine gewisse Chance, sich in dem zunehmenden Zusammenbrechen der vertrauten behagenschaffenden Strukturen zurechtzufinden und es besser zu machen.

Samstag, Dezember 24, 2011

Von Volksfeinden und Untermenschen

„Wie eine von Grossmanns Figuren ausruft, lag der Schlüssel zu Nationalsozialismus und Stalinismus in ihrer Fähigkeit, Gruppen von Menschen ihres Rechts zu berauben, als Menschen zu gelten.“

(Timothy Snyder: Bloodlands – Europa zwischen Hitler und Stalin)

Sieht so aus, als sei das so; und man gewinnt den Eindruck, daß sichtbar (sichtbar nur für Nichtblinde natürlich) im Entstehen begriffene neue Unrechtssysteme auf eben dieses Verfahren zurückgreifen werden. Anzeichen für die Entwicklung solcher „Nazimentalität“ - oder wie man es nennen mag – gibt es ja zur Genüge.

In jenen Landstrichen zum Beispiel, wo zu früheren Zeiten Leute wie Goethe und Schiller sich breitmachten und wo in der Folge dann Volks von ganz anderer Geistesart zu Ruhm und Ehren gelangte, dürfte sich zur Zeit aus den sogenannten HartzIV-Leuten ein Reservoir herausbilden, aus dem sich dann im Weiteren ihres Menschseins entkleidete ‘Volksfeinde’, ‘Untermenschen’ oder wie man das dann immer nennen mag, herausrekrutieren lassen.

Das mag hart klingen. Doch da die Wirklichkeit noch härter ist gestatte ich mir mal, das so zu sagen.

Freitag, Dezember 16, 2011

Von Eliten-Zombies und einem hypothetisch angenommenen Verblödungs-Grenzbereich

Neue_Kulturprinzipien
Bolschewiken wie Nazis waren jeweils bestrebt, vor allen weiteren Maßnahmen die Eliten unterjochter Völker physisch auszurotten; und ähnlich verfuhren sonstige Eroberer und die verschiedenen Instanzen, denen es darum ging, die Menschheit geistig nicht zu sehr wachsen zu lassen.
Heute ist solche Vernichtung nicht mehr nötig, da man die Technik beherrscht, echte Eliten gar nicht mehr aufkommen zu lassen: Indem man nämlich Pseudo-Eliten schafft – Eliten-Zombies – aus künstlich zu Promis aufgebauschten menschlichen Nullen; und die wenigen, die sich in dem so entstehenden wirren Spiegelkabinett noch so weit sammeln können, dass sie was sinnvolles beitragen könnten, werden als Außenseiter beiseitegeschoben und nicht ernst genommen.
Doch bevor solches möglich wurde, mußte man erst mal die kulturelle Atmosphäre schaffen, in welcher der Aufbau solcher Zombie-Eliten sich bewerkstelligen läßt. Solches wurde denn auch erfolgreich durchgezogen.
Das funktioniert inzwischen so gut und fast von selbst, daß es zu vergnüglichen Unkoordiniertheiten kommt zwischen den Verdummungsgeschwindigkeiten verschiedener Bevölkerungsschichten.
Dank vorprogrammierter gut eingespielter „Auswahl der Schlechtesten“ geht die Verblödung der sogenannten „Eliten“ mit wachsender Geschwindigkeit, sogar wachsender Beschleunigung unbeirrt voran; während andererseits immer mehr Leute aus dem sogenannten „einfachen Volke“ mit entsprechenden Anlagen und entsprechendem geistig-seelischem Selbsterhaltungstrieb sich dem Eingelulltwerden innerlich widersetzen und darüber die galoppierende Verblödung der „Eliten“ dank deren immer hanebüchener werdenden Ausrutschern zunehmend durchschauen.
Und die Reaktionen der zum Aufwachen neigenden auf die Ausrutscher der Eliten-Zombies reißen dann zunehmend auch stärker von der herrschenden Verblödung Umfangenen aus selbiger heraus.
Möglich sogar, dass es dank dieser Wechselwirkung einen objektiv vorhandenen Verblödungs-Grenzbereich gibt; weiß nicht. Man müsste das genauer untersuchen.
So isses.
Schimpanse_gruen

Diesen Beitrag findet man, unter anderem, auch in den thematischen Textsammlungen

Mittwoch, November 02, 2011

Alternativlos

Alternativlos ist

a) restlos alles, was schon passiert ist

und

b) so ziemlich alles, was nach irgendwelchen wirren Mechanismen abläuft, ohne daß jemand eine Ahnung hätte, was los ist

(Wilhelm von Dorten)

So isses

Erläuternde Zusatzbemerkung

Die Resultate dessen, was schon passiert ist, sind schon da.

Sie sind sich selbst identisch, können nicht gleichzeitig was anderes sein und sind somit alternativlos.

Eine andere Frage iss natürlich, was man auf Grundlage solchen alternativlos Gegebenen denn nu weiter anstellt.

Eben. Das ist die Frage.

Nachbemerkung

Dank Herrn Ernst Tirckl-Wolff gab es zu vorangehenden Auslassungen eine wichtige Ergänzung; findet man hier

 

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