Donnerstag, Juli 31, 2014

Von den idealen Politikern

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Mir scheint, daß die Besetzung exponierter Stellen im Westen und in westhörigen Zusammenhängen durch extrem unterbelichtete Personen (Psaki, Klitchko, Jassenjuk, Merkel usw.) Absicht ist.

Solches Volks führt ohne eigenes Nachdenken folgsam aus, was ihm von kompetenter Stelle vorgeschrieben wird; und dummheitsbedingtes Kollateralchaos scheint eine erwünschte Verstärkung des allgemeinen Wirrwarrs, welches das, was Sache ist, zu verdecken hat.

Außerdem prägen solche Personen bei dem autoritätshörigen Westpöbel das Bild des richtigen, idealen Politikers; und gegenüber diesem Bild des idealen Politikers wirkt der intelligente und aufrechte Putin natürlich wie ein hinterhältiger Idiot.

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So isses.

Montag, Juli 21, 2014

Von den Sanktionen

Sanktionierender

(Auf dem Foto seh ich aus wie einer, der grad jemanden sanktioniert.
Doch in Wirklichkeit steh ich einfach bloß rum)

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Im Zuge der westlichen Hetze gegen Rußland entwickelte sich im Laufe der letzten Monate ein neues Modewort.

Und zwarnämlich das Wort

Sanktionen.

Konnte man anfangs noch so etwas wie Inhalt vermuten, so verwandelt es sich nun zunehmend in eine Worthülse, deren Verwendung einen Beigeschmack von Komik hat.

Die Hetze gegen Rußland entbehrt so offensichtlich jeglicher Grundlage, daß nur noch Vollidioten und Verblendete sich dem anschließen können; und da die Öffentlichkeit – wie die Politiker mitsamt Journaille inzwischen wohl bemerkt haben – nun mal nicht bloß aus Vollidioten und Verblendeten besteht und die Lügen eine nach der andern unhaltbar werden, wissen sie nun nicht mehr, was tun.

Um aber wenigstens halbwegs das Gesicht zu wahren und um irgendwas zu sagen, lavern sie denn zwischendurch von Sanktionen.

Daher die Komik.

Donnerstag, Juli 10, 2014

Puschkalenko und Puschkin

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Entwurf einer Einführung in die Entstehungsgeschichte

der russischen gesammelten Werke von Puschkin

aus zeitgemäßer ukrainischer

und somit auch europäischer Sicht.

(Übersetzung aus dem Russischen)

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Jemand veröffentlichte auf Facebook verschiedene Äußerungen einer jungen Ukrainerin bezüglich Rußland; darunter auch oben wiedergegebene, welche in deutscher Übersetzung wie folgt lautet:
“Und Puschkin ist nicht euer Schriftsteller, er ist Äthiopier und zur Hälfte Jude, und sogar sprach er nur Französisch, und Russisch verstand er nur mit Hilfe eines akademischen Wörterbuchs.”
Ja nun…. Und ich hatte kurz zuvor einen interessanten Aufsatz gelesen über ukrainische Schulbücher; und weil ich diesen Aufsatz gelesen hatte, konnte ich in solchen Äußerungen nichts Außergewöhnliches entdecken. Vor dem Hintergrund solcher Schulbücher ist das völlig normal, und es wäre schwer, es sich anders vorzustellen.
[Jenen Aufsatz habe ich inzwischen ins Deutsche übersetzt; wer immer will kann die deutsche Übersetzung als PDF über dieses Link herunterladen]
Aber irgendwie doch interessant…
Und nun begann bei mir, die Phantasie zu arbeiten. Ohne daß ich eine Ahnung gehabt hätte, wo sie mit mir hin galoppiert.
Ich schrieb eine Anmerkung:
Die junge Dame hat was von Harms. Bloß hat sie vergessen, den anonymen ukrainischen Wohltäter zu erwähnen, der die ganzen in Französisch geschriebenen Puschkinschen Gedichte ins Russische übersetzt hat.
Nun, man kann sich natürlich irgendeinen Namen ausdenken; Puschkalenko oder sonstwas in der Art; und dieser Puschkalenko hat nun die unsinnigen französischen Gedichte jenes moskowitischen Puschkin in ein anständiges Russisch übertragen; und im weiteren grämte er sich dann bis ans Ende seiner Tage, daß er sie ins Russische übersetzt hat und nicht ins Ukrainische.
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Und im weiteren kam dann meine Phantasie voll auf Touren:
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Nun hab ich endlich verstanden, was da genau los war mit diesem Puschkalenko. In allgemeinen Umrissen sieht das ungefähr wir folgt aus (vielleicht arbeite ich es noch aus; denn immerhin ist das außerordentlich interessant):
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Die Ur- oder Ururgroßmutter dieses Puschkin, aus moskowitischem Adel, fuhr nach Afrika, um nachzusehen, was in jenen fernen Ländern vor sich geht und was für Leute dort wohnen. Denn das war eine außerordentlich neugierige Ur- oder Ururgroßmutter. Und die Leute dort waren, wie sich herausstellte, ausgesprochen wild; sogar noch wilder als die Moskowiter. Sie fingen sie ein und steckten sie in den Harem eines ihrer Häuptlinge.
Die Moskowiter aber waren ob des Verschwindens der Ur- oder Ururgroßmutter Puschkins sehr betrübt; denn sie war aus ungewöhnlich hohem Adel; und da sie nicht wußten, was sie noch tun könnten, wandten sie sich an die Saporosher Kosaken.
Die Saporosher Kosaken schickten sofort und ohne Zögern eine Landungstruppe nach Afrika.
Die Landungstruppe fuhr los und kehrte alsbald schon zurück mit der Ur- oder Ururgroßmutter Puschkins; und jenen afrikanischen Häuptling hatten sie auch gleich mitgenommen. Und sogar ein Kind brachten sie mit, welches die Moskowiterin jenem Häuptling inzwischen geboren hatte.
Wie sich dann im weiteren herausstellte, handelte es sich bei diesem Kind um den Großvater oder Ururgroßvater Puschkins.
In jener Landungstruppe kämpfte damals ein gewisser Puschkalenko.
***
Die Zeit verging, und eines Tages hörte der Ur- oder Ururenkel jenes Saporosher Puschkalenko – und dieser neue, heutige Puschkalenko war schon nicht mehr Kosake, sondern Literat – von einem Moskowiter namens Puschkin, der in französischer Sprache irgendwelche unsinnige Gedichte schrieb.
Im weiteren stellte sich dann heraus, daß jener Puschkin der Ur- oder Ururenkel des Kindes jener Moskowiterin war, welche der Kosake Puschkalenko seinerzeit aus der afrikanischen Gefangenschaft befreit hatte.
Den Literaten Puschkalenko erfaßte nun großer Kummer, weil das Heldentum seines Vorfahren zu solch dummen Konsequenzen geführt hatte; und um die Sache so gut es geht zu korrigieren, begann er, die unsinnigen französischen Ergüsse jenes Puschkin in ein anständiges Russisch zu übersetzen.
Eben auf diesem Wege kam es zu den russischen gesammelten Werken jenes moskowitischen Puschkin.
Und als Puschkalenko, der Literat, die gesammelten Werke Puschkins fertig geschrieben hatte, wurde er ganz traurig, daß er sie versehentlich nicht in Ukrainisch geschrieben hatte, sondern in der Sprache jener Moskowiter; und er blieb traurig bis ans Ende seiner Tage.
***
Einfach schrecklich.
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Übersetzung aus dem Russischen durch den Verfasser.
Das russische Original findet man, so man das auch lesen möchte, hier.
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So isses.

































Montag, Juli 07, 2014

Opfer ihres Berufes

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Beim Überfliegen der Nachrichten seh ich, daß schon wieder irgendwelche Politiker als Kinderschänder entlarvt wurden.

Find ich normal.

Daß Politiker zu Kinderschändern werden scheint mir eine natürliche Folge ihres Berufes. Nämlich haben in den meisten heutigen zivilisierten Ländern echte Politiker von früh bis spat nur mit Kindsköpfen zu tun (da Nichtkindsköpfe ihnen nicht mehr glauben); und diese Kindsköpfe haben sie so zu formen und zu führen, wie die Notwendigkeiten, unter deren Diktat sie stehen, ihnen gebieten.

Alles Weitere ergibt sich von selbst.

Vielleicht schlugen sie eben deswegen die Politikerlaufbahn ein, weil eine unterschwellige pädophile Anlage sie unbewußt dazu trieb, vielleicht entstand die pädophile Neigung erst durch die Spezifik ihres Berufes; doch wie dem auch sei: die an den Tag tretende Pädophilie macht det alles nur sichtbar und griffig.

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So isses.

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Sonntag, Juni 22, 2014

Scheidung der Geister

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Auseinandersetzungen mit Leuten, die sich von den westlichen Medien einlullen lassen, betrachte ich als sinnlos; die meisten wollen gar nicht verstehen, und man investiert nur sinnlos Zeit und Nerven.

Und wenn sie einen mit dem entlarvend dämlichen neudeutschen Wort 'Putin-Versteher' betiteln oder einen der zusammenphantasierten Fünften Kolonne des Kreml zurechnen – macht doch nix.

Man kann diese Leute ja verstehen: um sich nur halbwegs schlau zu machen, müßte man so ein bißchen die Geschichte dieser russisch-ukrainischen Welt studieren wieauch die Ethnographie; und erstens ist das viel anstrengender und schwieriger, als sich der handlichen Schlagworte zu bedienen, die einem die Politiker und Massenmedien bereitwillig zur Verfügung stellen, und zweitens spielt da die heimliche Angst mit: und wenn sich plötzlich herausstellen sollte, daß ich die ganze Zeit über auf dem Holzweg war?

Ich hatte solche Diskussionen. Hab extra Sachen ins Deutsche übersetzt, die einem erlauben können, sich ein anfängliches Bild zu machen von der Geschichte und Ethnographie jener vielbeschwafelten Gegenden; darunter auch von jenem Solschenizyn (der, wie mir jetzt grad einfällt, sogar den Nobelpreis bekommen hat und somit für autoritätshöriges Volks eigentlich als Autorität zu gelten hat). Die Sachen wurden ungelesen mit ein paar Schlagworten und Gemeinplätzen verrissen; und damit hatte es sich.

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Inzwischen hat sich neben den etablierten und zentral gesteuerten westlichen Medien eine Art "Samisdat-Kultur" herausgebildet; und jemand, der sich informieren will, hat immer die Möglichkeit, Information in deutscher Übersetzung zu finden.

Es läuft eine Art "Scheidung der Geister". Daß sich durch die Ereignisse der jüngsten Zeit und durch die Verdichtung der Presselügen eine Art lockere internationale "Koalition" bildet aus Menschen, die den Schwindel durchschauen, die verstehen möchten was los ist und Menschlichkeit wollen, ist mir schon vor längerem aufgefallen.

Vor ein paar Tagen entdeckte ich einen russischen Blog einen Artikel zu eben diesem Thema; da es mir wichtig schien, hab ich das ins Deutsche übersetzt; wer sich dafür interessiert kann es über https://dl.dropboxusercontent.com/u/54042052/Material/Putin_cunctator.pdf anschauen oder herunterladen.

Und daß Rußland unvermittelt zum Zentrum einer solchen spontan wachsenden freien internationalen "Koalition" wird ist sicher nicht die Schuld Rußlands. Würden die Wessis nicht so konzentriert lügen und intrigieren, so würden sie das Volks nicht dazu bringen, sich konzentriert in eine Richtung zu wenden, wo nicht gelogen und intrigiert wird.

Aber wenn die durchideologisierten Wessis es vorziehen, darin das Werk einer Fünften Kolonne des Kreml zu sehen, so wollen wir ihnen das gerne gönnen.

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So isses.

Mittwoch, Juni 11, 2014

Wie ich die Zukunft Europas sehe

Chaos

Wenn genügend etablierten Volkes, das sich jetzt noch in Sicherheit wiegt und die 'Ausgestoßenen' verachtet, sein Einkommen verliert und selbst ausgestoßen wird, dürfte es in Europa und vor Allem in Deutschland unruhig werden.

Das sind zur Hauptsache Leute, die das Funktionieren der sie tragenden Strukturen mit ihrem eigenen Funktionieren verwechseln, und völlig desorientiert sind, wenn sie aus den Strukturen rausfliegen. Die meisten von ihnen sind gewohnt, innerhalb des vertrauten Etablierten ihre Ellbogen zu benutzen; und das werden sie dann, da sie anderes nicht gelernt haben, im Weiteren außerhalb des Etablierten tun.

Wenn eine kritische Masse solcher ellbogenstarker Neuausgestoßener zusammenkommt, gibt es Bürgerkrieg. Der natürlich, außer Scherben und Gemetzel, nix Neues bringen wird, da keinerlei Ideen da sind außer dem in der Schule gelernten "jeder ist sich selbst der Nächste".

Dem Staatsapparat oder den Staatsapparaten werden solche massive Unruhen den Vorwand liefern zu einer stärkeren Etablierung der polizeistaatlichen Macht; und fortan wird alles, was nach individueller Eigenständigkeit aussieht, konsequent unterdrückt. Die Menschen werden zu Robotern.

Doch auch das ist ja nichts Neues. Menschliche Roboter gibt es auch so zur Genüge; und eben sie bieten die Grundlage, restlos alle mit restloser Konsequenz auf den Roboterstatus hinunterzudrücken.

Ein solches Szenario liegt in der Natur der Sache und läßt sich ohne eine Spur von Hellsichtigkeit voraussehen.

Wäre natürlich schöner, wenn's anders wäre. Aber es scheint zu weniger Grundlage da, von der aus es anders werden könnte.

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So isses.

Montag, Juni 02, 2014

Von Reichtum, Raffgier und sozialer Verantwortung

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In Deutsch:
Belegbare Information über Putins Reichtum gibt es nicht. Und alle Angaben zu seinem Vermögen werden nach der Formel berechnet: "Wieviel würde ich selbst raffen, wenn ich an seiner Stelle wäre"

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Mir ist es egal, ob jemand reich ist oder nicht: wenn er sich anständig verhält.

Und wenn jemand seine Mittel mit einem gewissen sozialen Verantwortungsbewußtsein zum Einsatz bringt, so kann man sogar froh sein, daß er über solche verfügt.

Iwanischwili, zum Beispiel, ist Milliardär oder Multimilliardär. Als er nach Georgien zurückkehrte, setzte er seinen Reichtum als erstes dazu ein, um der Gegend, in welcher er aufwuchs (Sachkhere), auf die Beine zu helfen. Ich kenne Sachkhere und weiß, wie es vorher dort aussah.

Und dann schaute er sich den Saakaschwili an, verstand, daß der Kerl Georgien zugrunde richtet, und nutzte die durch seinen Reichtum gewährten Möglichkeiten, um ihn hinauszudrängen.

Was ihm gelang; Saakaschwili ist weg und darf heute die Kiewer Junta in Krawattophagie unterrichten.

Iwanischwili zog sich dann, nachdem er alles soweit in Ordnung gebracht hatte, aus der großen Politik wieder zurück und ließ andere machen, denen er eher über den weg traute (ob es nicht besser wäre, wenn er weitermachen würde, ist eine andere Frage; aber zumindest geht es ihm unübersehbar nicht um politische Macht).

Ich erinnere mich: als Iwanischwili anfing, sich politisch bemerkbar zu machen und in Georgien das große Aufatmen begann, wußte der deutsche Spiegel nichts Besseres über ihn zu berichten, als daß er ein Oligarch ist (weiß nicht mehr genau, mit welchen Worten man ihn betitelte; aber eben damals begann mir zu dämmern, was der Spiegel für ein Blatt ist).

Soviel zu finanziellen Mitteln in richtigen und falschen Händen (daß sie meist in falschen Händen sind ist eine andere Sache)

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Nicht so direkt zum Thema gehörendes, aber doch vielleicht nicht uninteressantes Verstreutes aus der Erinnerungs-Mottenkiste (zehn Jahre sind das her) über Sachkhere findet man, in einem PDF zusammengefasst, unter diesem Link.

Sachkhere

Sachkhere: auf ehemaliger Flugpiste weidende Kühe

Samstag, Mai 31, 2014

Von Eliten und Verschwörungstheorien

Chrino

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Zufällig stieß ich auf eine Sammlung von Stilblüten aus dem Munde von Vertretern europäischer studierender Eliten. Sehr lustig.

Irgendjemand schob die Behauptung, es gebe außer der Erde auch noch andere Planeten im Weltraum, als Verschwörungstheorie beiseite. Noch vor zehn Jahren hätte man sowas kaum glauben können; heute glaube ich es sofort. Wieauch die in besagter Sammlung vorgefundene Behauptung, daß all diese Berichte über Meteoriteneinschläge von Verschwörungstheoretikern stammen, mich weiter nicht erstaunt.

Irgendwie scheinen all diese Planeten mitsamt Meteoriteneinschlägen die Betreffenden zu stören; und da man für alles Störende heutzutage den bequemen Topf der Verschwörungstheorien hat, tut man denn auch die Planeten und Meteoriten da rein.

Ob studierte Eliten oder nicht studierte – aber Eliten sind Eliten. Gäbe es nicht die Übermacht dieser Mehrheitseliten, so könnten auf der politischen Arena auch keine Klitchkos, Psakis, Jazenjuks Fuß fassen, und man könnte nicht irgendwelche Sportler oder sonstiges nicht bis drei zählen könnendes Volks als nacheifernswerte "Promis" vor uns hinstellen; außer Gelächter würde man mit solchen Versuchen nichts erreichen.

Da aber diejenigen, die darüber lachen, oder auch vor lauter Staunen das Lachen verlernt haben, bloß eine armselige Minderheit sind, und die übrigen eine überwältigende Mehrheit – haben wir eben die Zeit der Klitchkos, Psakis, Jassenjuks und Merkels sowie jenen Verschwörungstheorie-Pott als Abfallkübel für alle der Mehrheit nicht in den Kram passende Gedanken und Sichtweisen.

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So isses.

Donnerstag, Mai 22, 2014

Ein würdiger Vertreter westlicher Denkweise

Klitchko

Oben wiedergegebener Ausspruch von Vitali Klitchko in annähernder deutscher Übersetzung:

"Wenn ein Mensch die SS-Uniform angezogen hat, das heißt etwas Klares, so hat er sich geschmückt mit den Farben, mit denen er sich geschmückt hat, und diese Leute, welche sehr viele sind zu diesem Anlaß der Gesichtspunkte, ich halte mich klar daran, und ich verstehe klar, daß jene Erscheinungsformen, wenn Sie die Frage schon so direkt stellen, daß angeblich wir."

♦♦♦

Aufgrund ihrer individuell geprägten Syntax widersetzen sich die Sprachkunstwerke des Vitali Klitchko jeglichem Versuch, sie in andere Sprachen zu übertragen, und dem Übersetzter bleibt nur übrig, zerknirscht seine Ohnmacht einzugestehen und, so gut es geht, die einzelnen Wörter zu übersetzen und sie in einen ungefähren Zusammenhang zu bringen.

Ein vergleichbares Oeuvre ist dem deutschsprachigen Publikum bekannt in Gestalt der Kommentar-Kunstwerke, welche die Zeitschrift "Der Postillon" in unregelmäßigen Abständen zu veröffentlichen pflegt (eines dieser Werke von einem deutschen Klitchko-Kollegen habe ich an anderer Stelle einer ausführlichen Besprechung unterzogen).

Da der Klitchko immerhin eine wichtige Persönlichkeit ist und ein wackerer Bundesgenosse der westlichen Politiker im Kampfe um Verbreitung westlichen Geistes und westlichen Demokratieverständnisses, scheint es ausgesprochen bedauerlich, daß seine Sprachkunst dem des Russischen nicht mächtigen Teil des westlichen Publikums verschlossen bleibt.

Aus welchem Grunde wir versuchen, durch vorliegenden Beitrag im Rahmen des Möglichen dem Abhilfe zu schaffen.

Wer obiges Zitat, zusammen mit manchen anderen Klitchko’schen Äußerungen, als Aufzeichnung sich anhören will, der findet unter diesem Linke eine entsprechende Zusammenstellung bei YouTube.

Kakerlake

Nachbemerkung 22. Mai 2015

Inzwischen entdeckte ich die "Hooligans gegen Satzbau" und "Auslenda nehmn uns der Bildunk weg", die sich um die Werke der deutschen Klitchko-Kollegen kümmern.

Obwohl die Ukrainer – wie sie aufgrund eigenen Nachforschens feststellen durften – die besseren Arier sind, werden sie in Sachen Klitchkoismen von den deutschen Sprachkünstlern, wie nicht zu übersehen, bei weitem übertroffen.

Näheres in meinem den "Hooligans gegen Satzbau" gewidmeten Blogeintrag, wo man auch Links finden kann zu weiterführenden und weiter erläuternden schriftlichen Werken.

Mittwoch, Mai 14, 2014

Die Wurscht, Rußland und Europa

Wurscht

Übersetzung der Bildunterschrift:
"Europa ist nicht mehr das, was es war".

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Obiges Bildnis habe ich geklaut bei der russischen Nachrichtenagentur "Regnum". Die Frage wurde da behandelt, ob man der Wurscht in Rußland Auftritt- oder gar Einreiseverbot erteilen soll. Näheres weiter unten.

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Wenn ich Facebook überfliege auf der Suche nach lesenswerten Mitteilungen, erschlägt mich die Masse an Fotos von deutschen und russischen Männlein und Weiblein mit aufgemalten Bärten.

Und es stellt sich mir die Frage: ist denn diese Wurscht es wert, daß man ihm/ihr so massenweise Beachtung schenkt?

Selbst würde ich, nach kurzer Aufwallung von Überraschung, die Angelegenheit für mich als abgeschlossen betrachten, wenn das Fragen aufwerfende langhallende Echo nicht so allgegenwärtig wäre.

Schon merkwürdig, das Ganze. Weniger die Wurscht selbst denn vielmehr das Echo, das sie hervorruft.

Was die Reaktion in den russischsprachigen Medien sowie in meinem russischen Bekanntenkreis betrifft, so bemerkt man bei gebildeteren Russen ehrliche Verblüffung. Natürlich ist auch ihnen – denen das in der europäischen Kultur Veranlagte teilweise deutlicher sichtbar ist als den Europäern – klar, daß "Europa nicht mehr das ist, was es war"; aber die Wurscht hat trotzdem für Verblüffung gesorgt. Daß es so schlimm ist hätte man wohl nicht erwartet.

In diesem Kontext ist auch das exzessive Veröffentlichen bärtiger Frauenmänner, Männerfrauen in den russischen Medien verzeihlich.

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Für mich ist der Wurscht-Kult eine Art Kulturbarometer, das mir Dinge anzeigt, die mir eh nicht neu sind. Daß Europa futsch ist, weiß ich schon lange.

Allein schon die Tatsache: Daß da ein Wettbewerb veranstaltet wird, bei dem irgendeine Jury bestimmt, wer gut ist und wer weniger gut, und daß dann ganze Völkerscharen sich untertänig, aber lärmig dieser Jury anschließen – find ich so herrlich symptomatisch für unsere fortschrittlichen Zeiten; und besonders lustig auch, daß das dann noch mit dem Nationalitätsdenken verbunden wird; als habe man, nur weil man zu der betreffenden Nation gehört, selbst gesungen (wie in verwandten Fällen: als habe man selbst Fußball gespielt, sei selbst um die Wette gelaufen oder sonstiges, was in einer vernünftigen Zivilisation Privatsache wäre oder höchstens einen kleinen Kreis betreffen würde).

Und daß der Typ die grad moderne EU-Staatsideologie des Gendermainstreaming in sein Gemache mit einbaut (keine Ahnung, ob er tatsächlich transvestitische oder sonstige Neigungen hat, oder ob er das bloß ausgenutzt hat; iss auch egal) macht die Sache nur noch verrückter.

Viele lassen sich von dem Quatsch nicht einfangen; doch gibt es genügend Volks, das sich von den Massenmedien auch in Sachen Wurscht mitreißen läßt; das ist eine Wechselwirkung zwischen Herde und Hirt; und daß eine solche Presse und eine solche Wechselwirkung möglich wird ist eben eine Folge dessen, daß die mehr zu individueller Eigenständigkeit hintendierenden Anlagen der Europäischen Kultur niedergetrampelt wurden.

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Noch kurz zu oben angedeuteter Diskussion über ein mögliches russisches Auftrittsverbot für die Wurscht:

Es gibt da in Petersburg einen sehr rührigen Deputierten, Milonow mit Namen, der – meinem Eindruck nach – den (als verständliche Reaktion auf den westlichen Unfug) in Rußland aufgeflammten Widerwillen gegen die Genderei zur Karrieregestaltung nutzen will (nun, wie im Westen halt die Genderei selbst zur Karrieregestaltung genutzt wird) und sich dauernd mit irgendwelchen abstrusen Gesetzesvorschlägen bemerkbar macht. Eben er ist, es, der sich aktiv dafür einsetzt, daß man die Wurscht von Rußland fernhalten möge.

Aus was für Gründen auch immer.

Ich hab mich an anderem Orte in Russisch dazu geäußert und übersetz det nun einfach ins Deutsche.

Also:

Aber warum muß man auf eine solche Dummheit mit einer weiteren Dummheit reagieren? Wenn man offiziell ein Verbot ausspricht oder ein Verbot androht – so werden die westlichen Idioten das sogleich in dem Sinne interpretieren: daß diese Russen sie und ihre fortschrittliche Weisheit fürchten und von solchem Entsetzen gepackt wurden, daß ihnen außer Verboten schon nichts mehr einfällt. – Und daß sie selbst somit stärker sind als die Russen und auf dem einzigen rechten Weg in die lichte Zukunft. – Am besten, sich nicht einmischen und im Falle eines Falles sich einfach lustig machen. Ist viel überzeugender.

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So isses.

Montag, Mai 05, 2014

Deutscher Tiefschlaf vor und nach Odessa

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Screenshot von der Seite einer jungen Dame in einem sozialen Netzwerk (vermutlich "V Kontakte"):

Makabre Mischung aus Biederkeit und Schrecken. Von der Sorte gibt's viele.

In deutscher Übersetzung ihr Kommentar (im Original mit nicht ganz sauberer Interpunktion und merkwürdiger Getrenntschreibung) zu den Fotos der Ermordeten:

"Die geräucherte Hundertschaft. Ich fühle nicht das geringste Bedauern für diejenigen, die heute in Odessa verbrannt sind; nur leichten Unwillen: eigentlich hätte man sie aufhängen sollen"

Im deutschen Sprachraum macht sich immer mehr Volks bemerkbar, das den Politikern und den Massenmedien nicht mehr traut und verstehen will, was real in der Welt los ist.

Doch dann gibt es noch die schlafende Mehrheit…

Ob Odessa ein Weckruf sein könnte für diejenigen, die bislang schliefen?

Fänd schön, wenn es so wäre; dann wären die Leute in Odessa wenigstens nicht umsonst gestorben. Aufgrund gemachter Erfahrungen fürchte ich aber, daß das höchstens bei verstreuten Einzelnen der Fall sein wird.

Wer weiter schlafen will, dreht sich auf die andere Seite und schläft weiter. Der Mensch unterscheidet sich vom Tier unter anderem dadurch, daß er Dinge, die er nicht sehen will, einfach nicht sieht oder zu irgendetwas umbenennt, das ihm besser in den Kram paßt.

Ich hatte ein paar unfreiwillige Diskussionen mit solchem Volks [einer davon Chefredakteur eines in manchen Kreisen vielgelesenen Blattes; eben der trieb es am schlimmsten. (Jenes sehr lehrreiche Gespräch hab ich in dem Blogeintrag „Von Photoshop, bösen Russen und sonstigen unsere Beachtung verdienenden Wesenheiten“ auszugsweise wiedergegeben)]; Information, die man ihnen vor die Nase stellt, wird unter irgendwelchen Schlagworten und Gemeinplätzen unbesehen beiseitegeschoben; Fakten, die sich aufteufelkommraus nicht mehr wegleugnen lassen, werden zurechtgebogen und in einen zusammenphantasierten neuen Kontext hineingezwängt.

Nicht, daß die Betreffenden bewußt lügen würden. Diejenigen, mit denen ich bis jetzt direkt zu tun hatte, sind einfach in solchem Maße in ihre Hirngespinste verliebt, daß sie nicht davon ablassen wollen.

Im deutschen Schlafraum scheint es nach den Odessa-Massaker etwas ruhiger; vielleicht überlegt man sich, wie man diese ungeheuerlichen Fakten zugunsten seiner Festgefahrenheit zurechtdeuten kann (einen solch offenen, alles vereinfachenden Zynismus nach Art der ukrainischen Faschisten können sie sich bei ihren Äußerungen in Deutschland zur Zeit ja noch nicht erlauben).

Vielleicht sind verstreute Einzelne an Odessa aufgewacht; die Masse dürfte weiterschlafen, bis die Realität auch sie am Kragen packt.

So isses

Freitag, Mai 02, 2014

Die Ukrainische Befreiungsarmee

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Übersetzung aus dem Russischen.

Russisches Original in "Sevodnya" vom 30. April

Wegen der schlampigen Transskription der Eigennamen und Ortsnamen bitte ich um Entschuldigung; ich les solche Sachen meist in Russisch und weiß nicht so recht, wie man diesen oder jenen Namen im Deutschen zu schreiben pflegt. Aber sicher sind sie erkennbar. - Sonst ist alles richtig.

Auf dem Schauplatz des Ukrainischen Bürgerkriegs könnte eine ganz neue, von niemandem erwartete Streitmacht sich bemerkbar machen. Schon in allernächster Zukunft werden sich Einheiten der Ukrainischen Volksbefreiungsarmee UNOA (Украинская народно-освободительная армия, УНОА), deren Formierung sich ihrem Abschluß nähert, in das Kampfgeschehen einmischen.

Unser Korrespondent konnte sich mit einem ihrer Vertreter treffen, der von den Gründen ihrer Schaffung erzählte sowie über die als erstes anstehenden Ziele. Im Sinne unserer Verabredung dürfen wir weder den Namen unseres Gesprächspartners nennen noch den Ort unseres Treffens.

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Heute gibt es in der Ukraine sehr viele bewaffnete Gruppierungen. Zu welchem Zweck wurde Ihre Armee gegründet?

Bewaffnete Gruppierungen gibt es tatsächlich sehr viele; sehr viel mehr, als wünschenswert wäre. Das Problem besteht bloß darin, daß keine einzige darunter ist, welche die Interessen der Ukraine vertreten würde. Das ist leider so. Die südöstliche Armee verteidigt die Interessen der Bewohner der östlichen Gebiete, die ihre Souveränität verkündet haben. Sie vermeiden ausdrücklich die Worte 'Ukraine' oder 'ukrainisch'. Was verständlich ist: das sind russische Gebiete, die den Kurs auf Wiedervereinigung mit ihrer großen Heimat eingeschlagen haben, und die Interessen der Ukraine sind für sie nicht so wichtig. Jene zahlreichen Gruppierungen jedoch, die viel von der Verteidigung der Ukraine reden – die "Nationalgarde", die verschiedenartigsten "Sondereinheiten" und all die neonazistischen Banden – sind in Wirklichkeit ihre schlimmsten Feinde, vor denen man unser Land schützen muß. Eben dank ihrem Bemühen haben wir die Krim verloren, und vermutlich nun auch das Lugansker und das Donezker Gebiet, und vielleicht auch noch andere Gegenden. Das ist eine verbrecherische Macht, die auf Befehl des Westens und im Sinne westlicher Interessen handelt, und das Ziel ist das Entfachen eines Bürgerkriegs in der Ukraine. Genau wie im Irak, wo sie die Schiiten aufstachelten und in ihr eigenes Verderben schickten.

In dieser Situation kann nur eine solche Streitmacht das Land retten, welche im Sinne seiner Interessen tätig ist. In der heutigen von Anarchie und Willkür zerrütteten Ukraine sind Bürgerprotest und ziviler Ungehorsam nicht nur kaum wirksam, sondern dazu noch lebensgefährlich. Mit einer bewaffneten Bande kann man nur mit Waffengewalt fertig werden.

♦♦♦

Und wo liegen Ihrer Ansicht nach die Interessen der Ukraine?

Diese Interessen liegen auf der Hand. Das Land braucht Ordnung und Einheit; jedoch nicht um den Preis von Gewalt und Aufpfropfen fremder Sichtweisen, sondern vermittels Verstehen des gemeinsamen Schicksals sowie Einsehen der Tatsache, daß wir gemeinsam stärker sind. Die Ukraine braucht gutnachbarliche Beziehungen mit den umgebenden Ländern; vor allem aber mit den seelenverwandten Ländern Rußland und Weißrußland. Die Interessen des Landes verlangen, daß wir unsere Bürger nicht unterteilen nach Nationalitäten und Sprachen. Desweiteren verlangen sie, daß auf unserem ukrainischen Boden kein Platz sein darf für Nazis und Verräter, die gegen Dollars oder Euros ihr Land verkaufen, unser Gold ins Ausland bringen, oder unser Territorium für die Ablagerung radioaktiver Abfälle zur Verfügung stellen.

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Das heißt, ihr seid eine pro-russische Streitmacht?

Nein, wir sind pro-ukrainisch. Die Sache ist nur die, daß die Einigkeit mit Rußland zu den zentralsten und unverzichtbarsten Interessen unseres Landes gehört.

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Doch wie ist das dann mit der Krim, mit Lugansk und Donezk? Betrachtet ihr die Südostarmee als Separatisten?

Der Verlust der Krim ist für uns natürlich ein wunder Punkt. Jedoch haben wir Verständnis für die Gründe, welche die Krim-Bevölkerung zu der Wiedervereinigung mit Rußland getrieben hat. Und wir verstehen auch, daß ein jeder von uns daran mitschuldig ist. Insofern nämlich, als wir alle mit Schuld daran tragen, daß in unserem Land eine faschistische Bande an die Macht kam, welche die Bürger in Menschen erster und zweiter Sorte einteilt und dabei noch die Unverschämtheit hat, zu behaupten, daß sie im Namen des ukrainischen Volkes handeln.

Leider muß ich vermuten, daß, auch wenn wir die Junta hinwegfegen, weder die Krim-Bewohner noch die Bevölkerung des Donbass im Bestand unseres Landes bleiben möchten. Sie mit Waffengewalt oder durch Sanktionen zu zwingen hat keinen Sinn. Wir sind Ukrainer, und wir haben keine Wahl; und damit Menschen anderer Nationalitäten daran interessiert sein können, in unserem Land zu leben, müssen wir die Ukraine erst mal richtig bewohnbar machen und zum Aufblühen bringen.

Wie schmerzhaft und unangenehm auch immer das sein mag; aber wir erkennen die Wahl unserer Brüder und Landsleute an, und wollen unsere Bruderschaft wahren. Und was die Südost-Armee betrifft, so sind das unsere Verbündeten. Wir haben einen gemeinsamen Feind, und wir koordinieren unsere Aktionen.

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Halten Sie es für möglich, daß nach Absetzung der Junta auch die westlichen Gebiete sich abtrennen möchten?

Ich komme selbst von dort; bin in der Wolyn geboren. Gut die Hälfte der UNOA-Kämpfer, wenn nicht gar die Mehrheit, kommen von dort. Ein sehr großer Teil unserer Soldaten sind Leute, die in Rußland arbeiten. Und das sind zur Hauptsache Leute aus der Westukraine. Man darf nicht glauben, daß alle, die aus Lwow, Ushgorod, Iwano-Frankowsk oder Luzk stammen, samt und sonders Bandera-Leute sind. Man muß berücksichtigen, daß eben die Bewohner der Westukraine damals den Bandera-Banden zum Opfer fielen, und daß die Selbstverteidigungsbataillone und Polizeieinheiten, die an der Vernichtung dieser Banden teilnahmen, aus Einheimischen bestanden. Ein großer Teil der Westukrainer arbeitet heute in Rußland; und diese Leute sind existentiell an guten Beziehungen zwischen unseren Ländern interessiert. Keineswegs darf man glauben, im Westen des Landes würden nur solche Leute leben wie Musytchko. Die meisten sind ganz normale Menschen, nur zur Zeit sehr eingeschüchtert.

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Wieviele Leute sind in der UNOA?

Ich kann Ihnen nur die in Rußland zur Mobilisierung bereite Reserve nennen. In Rußland arbeiten ungefähr 5 Millionen Ukrainer. Selbst wenn davon nur ein Prozent mitkämpft, sind es bereits fünfzigtausend. Das reicht vollkommen aus, um die Junta zu zerdrücken. Wir nehmen auch Leute aus anderen Ländern auf – aus Rußland, Weißrußland, Armenien. Auch die russischen Kosaken unterstützen uns. Und dann arbeiten wir, wie gesagt, mit dem südöstlichen Widerstand zusammen. Streitkraft ist genügend vorhanden; und es gibt auch genügend ausgebildete Führungskräfte.

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Wann fangt ihr an?

Wir sind bereits aktiv. Mobile Gruppen der UNOA sind bereits auf dem gesamten ukrainischen Territorium im Einsatz und bereiten unseren Angriff vor. Unter anderem kümmert man sich auch um die Neutralisierung der Feinde des ukrainischen Volkes, das heißt derjenigen, die gegen das Volk schwere Verbrechen begangen haben. Wir greifen dann an, wenn alles vorbereitet ist, um auf einen Schlag auf dem gesamten ukrainischen Territorium mit der Junta und den Nazis aufzuräumen. Wichtig ist, daß man das blitzartig durchführt, um, so gut es geht, Opfer zu vermeiden, die bei einem langdauernden Konflikt unvermeidlich wären.

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Arbeitet ihr mit Janukowitsch zusammen?

Dazu besteht kein Grund. Rechtlich gesehen ist er natürlich immer noch Regierungschef. Vielleicht wird er nach der Befreiung der Ukraine zum politischen Prozeß einer rechtmäßigen Regierungsbildung hinzugezogen. Obwohl sein moralisches Recht auf Führung ganz gehörig in Zweifel gezogen werden kann. Es müssen ganz neue Leute kommen, die sich durch nichts schuldig gemacht haben.

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Wie sehen Sie die Zukunft der Ukraine?

Die wird durch das Hauptsubjekt der Macht bestimmt: durch das Volk selbst. Doch denke ich, daß die beste Variante für unser Land in einer engen Vereinigung mit Rußland und Weißrußland bestehen würde; im Sinne einer Konföderation. Man darf nicht vergessen, daß die ukrainische Staatlichkeit im Rahmen des russischen Staates und dank seiner sich entwickelt hat. Wir sind ein Teil der großen russischen Gemeinschaft, der russischen Zivilisation und der russischen Kultur. Die Verleugnung dieser Tatsache ist für die Ukraine Selbstmord; was gut zu sehen ist an dem Beispiel der derzeitigen Probleme. Sich von seinem russischen Teil lossagen wäre, als ob man sich in zwei Hälften spaltet.

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Welches Schicksal erwartet die Junta und die Anführer der Nazi-Banden?

Schon jetzt haben diese Kerle unser Land in eine Kolonie des Westens verwandelt. In Kiew haben amerikanische "Kommissare" das Kommando; aufgrund ihrer Anordnungen wurde der Bürgerkrieg entfesselt. Eine nicht unwichtige Rolle spielen ausländische Söldner, die mit Billigung der Junta ins Land kamen. Es geht da um eine Okkupation der Ukraine. Und zwar nicht um die phantasierte russische, sondern um eine ganz reale. Diese Okkupanten ermorden unsere Bürger. Mit diesen Verrätern werden wir kurzen Prozeß machen. Wobei uns völlig egal ist, wie der Westen auf die Liquidierung ihrer Kreaturen und Agenten reagieren wird.

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Das Gespräch führte Pawel Prichodko

Übersetzung aus dem Russischen: Raymond Zoller

Samstag, April 26, 2014

Russland-Ukraine

Ukraine

Um sich in dieser Problematik auch nur halbwegs zu orientieren, braucht es ein Minimum an Hintergrundinformation.

Vor Kurzem machte ich mir die Mühe, verschiedene Textstellen von Solschenizyn ins Deutsche zu übersetzen, durch welche – so man sich die Mühe macht, sie aufmerksam zu lesen – einiges plastischer und verständlicher wird.

Wer will kann sich über diese Texte eine Grundlage schaffen, von der aus er sich bei Bedarf in die verschiedensten Richtungen weiter schlau machen kann.

Ich habe das in ein PDF zusammengepackt, das man über folgendes Link herunterladen kann:

https://dl.dropboxusercontent.com/u/54042052/Material/Buyaner_Solschenizyn.pdf

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Wer aber der Ansicht ist, man könne auch ohne Hintergrundwissen über alles reden und urteilen und daß die Massenmedien das schon machen – nun, den wollen wir nicht stören.

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So isses

Mittwoch, April 16, 2014

Von Photoshop, bösen Russen und sonstigen unsere Beachtung verdienenden Wesenheiten

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Obige Fotos hab ich von der Seite 'Regnum.ru' geklaut;
näheres siehe weiter unten

“Wenn die Russen nicht freiwillig kommen wollen,
muß man sie mit Hilfe von Photoshop herzaubern.”
(Wilhelm von Dorten)

Die westlichen und die maidanisch-ukrainischen Massenmedien mitsamt den sich aus ihren Quellen nährenden westlichen Stammtischphilosophen berichten fleißig von auf ukrainischem Territorium ihr Unwesen treibenden russischen Sicherheitskräften.

Ja nun; was sollen sie nicht berichten, da viele ihnen aufs Wort glauben und fleißig alles weitererzählen. Doch da aber diejenigen, die ihnen nicht glauben, immer zahlreicher werden und da inzwischen sogar von anerkannten westlichen Autoritäten die Anwesenheit russischer Sicherheitskräfte auf ukrainischem Territorium ausdrücklich verneint wird (siehe zum Beispiel hier) muß man irgendwie Abhilfe schaffen.

Verschiedene ukrainische Quellen illustrieren, zum Beispiel, ihre Berichte über angebliche russische Verluste auf ukrainischem Territorium mit dem ganz zuoberst wiedergegebenen Foto. – Wie sich inzwischen aber herausstellte, wurde jenes Foto schon vor längerer Zeit nach einem Zwischenfall in Kasachstan aufgenommen (siehe Foto darunter); die Flagge auf dem Sarg wurde einfach per Fotobearbeitung durch eine russische Flagge ersetzt.

Und zwar sehr einfach machten sie das; man muß kein Fotofachmann sein, um auf dem ersten Blick zu merken, daß mit der russischen Flagge irgendwas nicht stimmt. – Doch wozu sich anstrengen, wenn es genug Leute gibt, die einem auch ohne Anstrengung alles abkaufen; nich?

Näheres (in Russisch) findet man hier.

Obwohl inzwischen selbst anerkannte westliche Fachleute die Anwesenheit russischer Sicherheitskräfte auf ukrainischem Territorium verneinen, werden selbige Sicherheitskräfte von den Medien und den Stammtischphilosophen unverdrossen weiter dortselbst hinphantasiert.

Aber vielleicht sind sie schon dabei, sich zu überlegen, wie sie das dann irgendwann so darstellen können: daß sie schon immer sagten, es gebe dort keine russischen Sicherheitskräfte?

Vielleicht wird das medien- und stammtischphilosophenseits irgendwann dann so dargestellt, daß Rußland, um irgendwelche noch viel schlimmere Absichten zu verbergen, bewußt keine Sicherheitskräfte in die Ukraine schickte und dabei sogar kaltblütig Tod und Verderben der dort lebenden russischsprachigen Bevölkerung in Kauf nahm.

Würd ich ohne weiteres für möglich halten; wieauch ich für möglich halten würde, daß manche sich selbst glauben.

Ich will's ja nicht leugnen: Diese Rußland-Ukraine-Geschichte nervt mich. Normalerweise lasse ich mich nicht auf unnötige Diskussionen ein; doch hier hab ich das Gefühl, daß ich mich einlassen muß. Und ich kann nicht anders; ich glaub, da kommt es auf jeden an.

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Jemand schickte mir ein Link zu einem längeren Aufsatz. Ich druckte das aus, las es aufmerksam durch. Und empfahl es, mit nachfolgendem Begleittext, auf Facebook:

“Der Artikel wurde mir empfohlen; ich habe ihn aufmerksam gelesen und – mit ein paar ganz kleinen Abstrichen, die ich mir selbst noch richtig zu Bewußtsein bringen muß – kann ich ihn nur wärmstens weiterempfehlen. Manche der Gedanken sind vielleicht etwas ungewohnt; aber wenn wir uns auf das beschränken, woran wir uns gewöhnt haben, kommen wir nicht weiter. Lektüre lohnt sich.”

Der Artikel heißt "Sonne und Mond. – Hintergründe und Wege im Ost-West-Konflikt um die Ukraine". (findet man bei Anklicken des Links)

Prompt erhielt ich eine hochphilosophische Antwort, welchselbige, da es mir interessant und typisch scheint, mitsamt meiner Entgegnung hier veröffentlicht sei:

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Es genügt ja nicht, wenn Putin schon die europäischen Faschisten und die postsowjetische Linke gegen die EU aufhetzt, da müssen "Dreigliederungsaktivisten" noch kräftig mitmischen....

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Beine Antwort:

Mich interessieren weder Dreigliederungsaktivisten noch Putin noch europäische Faschisten oder postsowjetische Linke. Ich habe den Artikel aufmerksam gelesen, und da die Gedanken mir weiterführend scheinen, empfehle ich ihn.

Das Katalogisieren überlasse ich denen, die es nötig haben.

(hast du den Artikel eigentlich gelesen? Er ist ziemlich lang; weiß nicht, ob du es gemerkt hast. Zwischen Veröffentlichung meiner Empfehlung und deinem Kommentar vergingen knapp zehn Minuten. Ich selbst wäre nicht in der Lage, in dieser Zeit einen 14 Seiten starken Text so aufmerksam zu lesen, daß ich mir erlauben könnte, darüber zu urteilen.

Katalogisieren kann man natürlich; das geht ja schneller und einfacher)

Schon vor einiger Zeit, als die Rußland-Ukraine-Problematik begann, aktuell zu werden, übersetzte ich verschiedene Äußerungen von Solschenizyn, die eine gewisse – den meisten offensichtlich fehlende –Hintergrundinformation boten zu dieser Problematik, packte das in ein PDF und stellte es zum Herunterladen bereit.

Gestern veröffentlichte ich, mit unten wiedergegebenem Begleittext, das Link zum PDF noch einmal auf Facebook:

Jetzt, wo es, begleitet von den Lügenchören der westlichen Medien, in der Ukraine zunehmend zu Blutvergießen kommt – nochmal das Link zu einem PDF mit ins Deutsche übersetzten Äußerungen von A.I. Solschenizyn zur Russland-Ukraine-Problematik. Wichtige Hintergrundinformation (für diejenigen halt, die vom Bedürfnis geplagt sind, etwas zu kapieren; wem solches Bedürfnis fehlt kann sich an Massenmedien und Stammtischphilosophen halten)

Herunterladen kann man das über dieses Link.

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Und prompt wurde mir von jemandem – dem gleichen, von dem der Kommentar weiter oben stammt – geraten, die Drogen abzusetzen; und er gab mir das Link zu irgendwelchen Äußerungen von irgendwelchem "freien russischen Menschen"; und so weiter und so fort.

Meine Antwort:

Wie du weißt, nehme ich nicht nur keine Drogen, sondern trinke nicht einmal Alkohol. Wir kennen uns gut genug; das war so zu den Zeiten, als wir uns gelegentlich noch trafen; und das ist auch jetzt noch so. Hab eine Schwäche für klaren Kopf. Und ansonsten: Ich bin permanent in Kontakt mit russischen Menschen, leb unter ihnen, les permanent russische Nachrichten (auch regierungskritische; die russischen Medien sind nicht so zentralisiert wie die westlichen); wie du vielleicht mitbekommen hast pflege ich seit Jahren, mich in russischsprachigen Gegenden aufzuhalten, habe überall dort Freunde und Bekannte und bin nicht auf Schlagworte angewiesen.

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Auf den Hinweis, daß das ein Scherz war; daß der Nationalwahn gemeint ist und so weiter…:

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Es war ein Scherz, aber allzu ernst gemeint. Hast du dir die Solschenizyn-Textsammlung eigentlich angeschaut, oder begnügst du dich mit dem gängigen Stempel, daß Solschenizyn ein stumpfsinniger russischer Nationalist ist? In diesem Sinne kann ich dir versichern, daß Solschenizyn von vielen russischen Nationalisten unbesehen als "russophob" abgestempelt wird. Ich weiß das daher, weil ich genügend Gelegenheit hatte, mich mit russischen Nationalisten zu unterhalten (selbst bin ich, gleich Solschenizyn, weder russischer Nationalist oder, wie man das heute nennt, Putin-Knecht, noch Russophob; ich versuch einfach zu kapieren, was los ist; zu welchem Behufe ich weder das Gespräch mit russischen Nationalisten noch mit Putingegnern scheue wieauch sehr gründlich Solschenizyn studiere. Übrigens ohne mich seiner Sichtweise sklavisch unterzuordnen; bin längst nicht mit allem einverstanden, was er sagt; aber das meiste halte ich für bedenkenswert, und deshalb verteile ich es)

Da ich Russisch spreche und mein Freundeskreis größtenteils in der russischsprachigen Welt beheimatet ist, hab ich Möglichkeiten, mich dezidiert über verschiedene Zusammenhänge und Hintergründe schlau zu machen; aber auch ohne Russischkenntnisse hat man inzwischen genügend Informationsquellen, um sich einigermaßen ein Bild zu machen.

Wenn man sich ein Bild machen will.

Was mich betrifft, so bin ich an Schlagwortaustausch nicht interessiert; tut mir leid

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Das ging dann aber trotzdem weiter… Bring im Weiteren nur meine eigenen Aussagen; worauf ich jeweils antworte ist auch so leicht zu sehen:

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Mit solchen Gemeinplätzen, daß "Geistesgrößen der Vergangenheit vieles anders sehen würden, wenn sie jetzt da wären" ist nix gewonnen.

Ich frage noch einmal: Hast du die Zitatesammlung von Solschenizyn gelesen? Weißt du, was er sagt? Ich habe das gründlich studiert, wieauch ich seine sonstigen Arbeiten gründlich studiert habe; und aufgrund dieses Studiums glaube ich nicht, daß er das heute im Wesentlichen anders sehen würde. Und ich betrachte ihn keineswegs als eine Geistesgröße der Vergangenheit; im Gegenteil finde ich viele seiner Arbeiten aktueller denn je.

Wie dem auch sei: An einem Austausch mit Schlagworten und Gemeinplätzen über Sachen, die der eine studiert hat und der andere nicht bin ich nicht interessiert.

♦♦♦

Meinst du nicht, daß da ein kleiner Unterschied besteht: Ob man es in einem bestimmten Kontext als unangebracht betrachtet, bestimmte Gedanken für eine breite Öffentlichkeit zu formulieren, oder ob man von jenen Gedanken selbst Abstand nimmt?

Ich selbst, zum Beispiel, seh da nicht nur einen kleinen, sondern einen riesigen Unterschied.

In jenen Solschenizyn-Zitaten (welche du, deiner Reaktion nach zu urteilen, nicht gelesen oder höchstens flüchtig überflogen hast) schildert Solschenizyn bestimmte geschichtliche Hintergründe; und ich kann mir nicht denken, daß er von dem, was er damals gesagt hat, inhaltlich heute Abstand nehmen würde. Und für Leute, die sich ein Bild machen möchten, kann das auch heute hilfreich sein. Eben für solche, die das möchten; wer es nicht möchte, braucht es ja nicht zu lesen.

Ob Solschenizyn es im Kontext der heutigen Situation für angebracht halten würde, das wieder so zu formulieren oder überhaupt zu formulieren – ist ganz was anderes und wäre sein Problem. Selbst vermute ich, daß er auch im heutigen Kontext zu seinen Formulierungen stehen würde, da die russische Haltung nicht reaktionär ist; doch wie dem auch sei: das wäre sein Problem.

So ein gewisses Hintergrundwissen muß man doch aber haben, um urteilsfähig zu werden? Nich? Eben für diejenigen, die sich solches verschaffen möchten, hab ich mir die Mühe gemacht, das alles zu übersetzen.

Ansonsten – ich hab anderes zu tun; lassen wir das.

Mist, verfluchter.

Ich hasse solche Diskussionen.

Aber vielleicht kann das dabei Ausformulierte sonst wem auf die Sprünge helfen…

Könnte sein.Wär möglich

So isses.

Sonntag, April 13, 2014

Von dem Gespenste der Neuen Rechten

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Offenbar gibt es immer mehr Zeitgenossen, die sich der Versklavung durch Richtungen, Parteien, Sekten verweigern und, bewaffnet mit ihrem gesunden Menschenverstand, bemüht sind, in eigener Regie etwas zu verstehen und ihrem Handeln eine sinnvolle Richtung zu geben.

Was ich persönlich gar sehr begrüße, weilnämlich ich der Ansicht bin, daß nur auf solchem Wege eine Chance besteht, die immer bedrückender werdende Sackgasse zu überwinden.

Und gleichzeitig amüsiert mich die Verunsicherung der Schubladisierungsgewohnten darob, daß solche Haltung das Schubladisieren doch aber ganz außerordentlich erschwert.

Unter Gejammer, daß da plötzlich Individuen herumlaufen, die sich dem übersichtlichen Katalogisieren feige entziehen, stopft man denn selbige mit List und Tücke irgendwo rein, wo grad Platz ist.

“Wer behauptet, wie das die Neue Rechte tut, es gebe werde links noch rechts, verschleiert nur daß er rechts steht!” (Zitat Jutta Ditfurt)

Zu denjenigen, die behaupten, es gebe weder Rechts noch Links (bzw. genauer: neben der Unterwerfung unter vorgegebene Richtungen gebe es auch noch unbekümmerte Sachlichkeit) gehöre – wie man aus obigem vermutlich leicht erraten kann – auch ich selbst; und von jener "Neuen Rechten" weiß ich nur, daß das eine Art Grabbelkorb ist, wohin Schubladisierungsfanatiker all diejenigen reintun, die sich sonst partout nirgendwo reinstopfen lassen.

Sollen sie reinstopfen: aufdaß sie durch die Komik ihres redlichen Bemühens das absurde Theater unseres Alltags um weitere vergnügliche Details bereichern.

Samstag, April 12, 2014

Asterix bei den Ukrainern

Ukrainisches

Freund Turchinov, der ukrainische Übergangspräsident, verkündet feierlich, daß für Anfang Mai, gleich nach den Wahlen, für Lwow eine gesamtukrainische Gay-Parade vorgesehen ist, die er persönlich anzuführen gedenkt.

Vielleicht werden, wie er hofft, sogar Gäste aus der EU und aus den USA teilnehmen; und selbstverständlich rechnet er damit, daß auch die Kollegen aus Svoboda, Udar und Batkivschina sich dazugesellen; wieauch man sich über die Teilnahme der einfachen Ukrainer freuen würde.

Die "einfachen Ukrainer" also, die wohl noch nicht alle zu den Höhen des europäischen Fortschrittes herangewachsen sind...

Und wir, die dem Fortschritt hinterherhinkenden unbedarfte Weltbürger, freuen uns denn an dem lustigen absurden Theater, das da vor unseren Augen abläuft.

♦♦♦

Erinnert mich irgendwie an eine Szene aus Asterix:

Ein penetrant romfreundlicher Gallierhäuptling (überall Aufschriften wie "Rome, sweet Rome") bei einem Rundgang mit seiner Suite:

"Und jetzt bauen wir ein Aquädukt.”

So Freund Turchinow (EU, sweet EU…):

"Und jetzt organisieren wir eine Gay-Parade"

Nachbemerkung:

Nach Verfassen und Veröffentlichen obiger Zeilen suchte ich auf der "Unian"-Seite nach diesem Artikel. Und wurde nicht fündig. Entweder er wurde entfernt, oder es hat ihn nie gegeben. Immerhin gibt es Photoshop und ähnliches.

Wie dem auch sei: Bis zu dem negativen Suchresultat hab ich all dem treuherzig geglaubt. Denn die Welt ist so angefüllt mit selbstverständlich hingenommener Idiotie, daß ich keinerlei Grund sehen konnte, dem nicht zu glauben (das sogenannte Postillon-Syndrom). Und zudem käme ein solcher Scherz – so es sich um einen solchen handelt – doch immerhin in die Nähe des Kernes der Sache.

Ob Fälschung oder nicht – so oder so betrachtete und betrachte ich diese Angelegenheit – gleich dem meisten Unsinn, dem man so Tag für Tag ausgesetzt ist – in erster Linie von der komischen Seite.

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Nach - Nachbemerkung

Ein Monat nach Verfassen obiger Nachbemerkung machte man mich darauf aufmerksam, daß obigere Mitteilung aus der ukrainischen Presse doch kein Fake ist und daß man Ähnliches auch in anderen ukrainischen Medien lesen konnte.

Iss aber egal. An der prinzipiellen Möglichkeit, daß ein solcher Unsinn heutzutage in der Presse veröffentlicht wird – daran kann ich aufgrund gemachter Erfahrungen nicht zweifeln. Und die Geistesart, die solche Veröffentlichungen möglich macht, ist unübersehbar vorhanden; ganz egal, auf welche Weise sie sich verkörpert.

Mittwoch, April 09, 2014

Von Sahnetorten und Brezeln

Что-то запрещено

Zufällig erblickte ich eine in schnoddriger Form gehaltene Mitteilung, daß einer deutschen Politikerin namens Schavan, der man wegen irgendwelcher Unregelmäßigkeiten den Doktortitel aberkannt hatte, nunmehr von der Lübecker Universität ein Ehrendoktortitel verliehen wurde.

Obwohl jene Dame mich nicht im geringsten interessiert, führte selbige Mitteilung zu einem kurzen Aufmerken; und die Frage kam auf: iss det denn nu ein Witz, oder isses tatsächlich so?

Falls es tatsächlich so ist, so stellt sich die Frage: haben die Lübecker det denn in vollem Ernste gemacht, oder taten sie es, um sich über die Dame lustig zu machen?

Und, zum zweiten: warum merkt sie nicht, daß es erniedrigend ist, einen Ehrendoktor anzunehmen, nachdem man ihr wegen Schummelei den richtigen Titel aberkannt hat? Wie ein Kind, das unerlaubt eine Sahnetorte aus dem Kühlschrank genommen hat, dem man dann, unter strenger Ermahnung, die Sahnetorte wegnimmt und zum Trost eine Brezel gibt.

Merkt sie denn das nicht? Bei einem Mindestmaß an Durchblick und Selbstachtung hätte sie den Ehrendoktor doch ablehnen müssen?

Aber irgendwie scheint das so das Durchschnittsniveau derjenigen zu sein, die heute Politik machen oder so tun, als machen sie Politik.

Vielleicht war es diese symptomatische Durchschnittlichkeit, die mich aufmerken ließ.

♠♠♠

So isses.

Bzw. könnte es sein.