Freitag, Mai 20, 2011

Vom Abschiednehmen

Сам-6293

Zwischenhalt auf einer Brücke

Menschen, mit denen man in gewohntem Zusammensein beisammen ist und die selber nicht so recht in Entwicklung begriffen sind, versuchen instinktiv, einen in dem Bild zurückzuhalten, das sie sich von einem machen; und wenn sie spüren, daß man sich zu sehr von diesem Bild entfernt, werden sie nervös und versuchen, einen zurückzuhalten.

Bremsprozesse sind das, die an der Bewußtseinsschwelle oder darunter ablaufen; meist merkt man gar nicht so richtig, was da passiert.

Selbst wurde ich schon früh mit diesem Problem konfrontiert; merkte zunächst nur, daß irgendwas nicht stimmt, ohne zu verstehen, was das genau ist, was nicht stimmt.

Wenn man nicht stehenbleiben kann, kommt es unweigerlich zu einer nicht abreißenden Kette von Abschiednehmen. Auch wenn es manchmal schwer fällt; aber man hat keine Wahl: entweder stehenbleiben und versauern, oder weitergehen und leben.

Manche von den unterwegs Zurückgelassenen verschwanden endgültig am Horizont, mit anderen blieb ein lockerer Kontakt; und eigentlich nur mit wenigen, die sich selber und nicht ihren Gewohnheiten und fixen Vorstellungen treu blieben, blieb ich in dauerndem echtem Kontakt.

Wie Nietzsche sagt:

"Nur wer sich wandelt, bleibt mit mir verwandt."

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So isses.

Dienstag, Mai 17, 2011

Vom Hochbegabtsein

Zufällig fiel mein blick auf die sich häufenden Angebote von Hochbegabten-Coaching.

Das ist interessant.

Es gibt da also Super-Hochbegabte, welche den einfacheren Hochbegabten anbieten, gegen entsprechendes Entgelt ihnen in ihrem problemreichen Leben mit Rat, Tat und Therapie zur Seite zu stehen.

Ich stell mir das Leben eines Hochbegabten tatsächlich sehr problemreich vor; und sicher haben solche Menschen Hilfe dringend nötig. Allein schon die einen Hochbegabten in ihren Fängen haltende Forderung, immer gescheiter zu sein als andere, mehr zu wissen als andere und mehr zu können; überhaupt: all die Verpflichtungen, die der Status des Hochbegabtseins mit sich bringt, sind geeignet, das Leben zur Hölle zu machen.

Wieviel leichter hat man es da als Dummkopf! Denn als Dummkopf hat man – da man dumm geboren ist – das angestammte Recht, dumm zu sein und darf reden, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Allein schon dadurch hat man viel weniger Probleme.

Und von den blitzgescheiten Coachern wird auch kaum jemand sich dazu herablassen, ein Dummköpfe-Coaching anzubieten, um uns Dummköpfen das Geld aus der Tasche zu ziehen; so dass auch diese Versuchung uns erspart bleibt. Mal abgesehen davon, dass wir viel zu dumm sind um einsehen zu können, wozu solch ein Coaching überhaupt gut sein könnte.

Mit schwachsinnigen Grüßen

Raymond