Montag, August 27, 2012

Zur Frage von Aufrechterhaltung und Förderung des Großen Durcheinanders

Ein jeder aber,

der aktiv und lautstark

sich in Dinge einmischt,

in denen er sich nicht auskennt,

trägt sein Scherflein bei

zum Großen Durcheinander.

(Wilhelm von Dorten)

Von Stammtischphilosophen über Forenredner bis hin zu schlecht informierten, nix kapierenden oder tendenziösen Journalisten und Politikern - ein jeder an seinem Platze ist auf seine Weise redlich bemüht, daß unsere schöne Welt nicht im eintönigen Einerlei des gesunden Menschenverstandes versinke und daß es nicht langweilig werde.

Und manche haben sich in ihrem festgefügten Meinungssystem so fest eingemauert und sind ihrer Sache so sicher, daß sie gar nicht auf den Gedanken kommen, sie könnten irgendwas nicht wissen oder nicht verstehen. Denn woher sollten sie auf solchen Gedanken kommen, wenn doch alles so fest ist und so sicher; und vor allem, wenn sie Anhänger um sich geschart haben, die sie noch zusätzlich in ihrer Sicherheit bestätigen. Denen kannste frische Information direkt vor die Tür legen – wenn sie nicht reinpaßt in ihr System – beachten sie sie nicht oder stutzen sie höchstens so zurecht, daß sie doch reinpaßt.

Solches Volks kommt erst dann aus seinem Schneckenhaus raus, wenn alles zusammenkracht und ihr Gehäuse zerdrückt wird.

So isses.

Samstag, August 25, 2012

Vom Irrsinn

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Man muß unterscheiden zwischen relativem Irrsinn und absolutem Irrsinn.

Als relativen Irrsinn bezeichnen wir das Geflimmer, welches der Wanderer durchläuft auf seiner Suche nach Klarheit und das er von dem spärlichen Licht, das auf seinen Wegen zu ihm durchdringt, zu unterscheiden weiß.

Absoluten Irrsinn aber haben wir dort, wo einer, in unerschütterlicher Sicherheit auf der Stelle tretend, vermeint, verpackt in wohlformulierte Dogmen die volle Wahrheit in Händen zu halten.

(Wilhelm von Dorten)

(Ist generell gemeint, unter Miteinbeziehen sogenannter pathologischer Formen: Wo Krankheitseinsicht besteht, tritt die Krankheit zurück.)

So isses.

Samstag, August 18, 2012

Von den Pussyriots

Daß man die Pussyriots zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt hat find ich aus zwei Gründen verfehlt.

Zum Einen: weil es zuviel der Strafe ist für diesen unsinnigen Streich. Man hätte ein ernstes Gespräch mit ihnen führen, sie vielleicht zu Rasenmähen oder sonstwas Nützlichem verdonnern können; und fertig.

Zum andern: Weil sie nun gedankenlos, automatenhaft zu Heldinnen hochstilisiert werden. Oder, umgekehrt, zu heruntergekommenen Huren oder sonstwat in der Richtung. Besonders in dem rein gar nix kapierenden Westen. Durch dieses weltweite Getue werden sie in diesen Rollen nun festzementiert und jeder Chance beraubt, irgendwann mal herauszufinden, was sie selbst eigentlich wollen.

In Wirklichkeit sind sie sind weder Heldinnen noch Huren; einfach junge Frauen, die sich in dem allgemeinen, sich gnadenlos verstärkenden Weltenwahnsinn etwas verrannt haben.

Ich glaube nicht, daß man sie so lange festhalten wird; vermute, daß sie schon bald freikommen.

Und dann beginnt, wie ich vermute, der dritte und dämlichste Akt der Komödie: Sie wandern aus in den Westen, werden dort Promis und gehen als solche zugrunde.

Daß diesem ganzen Getue irgendwelche ganz reale Probleme zugrundliegen hat man vor lauter Geschrei und Geplärre sowieso längst vergessen.

Sollen sie liegen….

So isses

Mittwoch, August 15, 2012

Warum ich so dumm bin

Ein privat-persönlicher Exkurs

unter besonderer Berücksichtigung des Höheren Blödsinns

Raymond_5

Mit meinem Verstand isses nicht sehr weit her. Wie einige meiner Freunde schon vor Jahren richtig anmerkten, bin ich eher unintelligent.

Gedankliche Stringenz entwickle ich höchstens beim Aufarbeiten realer Erfahrung; und da treib ich es manchmal so toll, daß manche mich sogar für kopflastig halten.

Bin ich aber nicht.

Wo ich hinwiederum, wider besseres Wissen und Gewissen, anfange zu theoretisieren und zu spekulieren – da spielt mein Verstand nicht mehr mit. Zieht sich einfach zurück.

Was – wie ich inzwischen verstehe – mit meiner Unfähigkeit zu tun hat, reines Theoretisieren und Spekulieren ernst zu nehmen. Da kommt es zu internen Kollisionen, die alles zum Stillstand bringen, aus welchselbigem Stillstand mich dann das Aufmerken herausreißt: daß ich mich da wohl wieder in irgendwelche krause Wüsteneien verlaufen habe.

Von starker Verstandestätigkeit getragen ist dafür mein Herumblödeln.

Was verständlich ist:

Danämlich – im Gegensatz zum Theoretisieren und Spekulieren – hier von vornherein klar ist, daß es sich um reinen Blödsinn handelt, fallen die Konflikte und Kollisionen weg, und der Verstand darf sich ungestört austoben.

So isses.