Dienstag, Oktober 04, 2011

Fotos von ganz netten gesetzestreuen Leuten

(ist mitsamt Link schon seit längerem auf der klamurkischen Linkliste; sei es hierm it, damit der Blog nicht zum Stillstand kommt, nunmehr auch hier veröffentlicht (bald kommt auch wieder Frischgedachtes). – Der Text, zu dem das Link führt, ist leider in Englisch; die Fotos aber sprechen für sich)

Fotos von ganz netten gesetzestreuen Leuten, die, wie auch andere nette gesetzestreue Leute zu früheren und späteren Zeiten, gewissenhaft der ihnen anvertrauten Arbeit nachgingen und sich auch außerhalb der Arbeit in lustiger Geselligkeit mit Arbeitskollegen zu treffen pflegten (später wurde ihnen von anderen Leuten mitgeteilt, daß die Gesetze, denen sie so treu und fröhlich gedient hatten, „gegen die Menschlichkeit“ waren; und sogar einige der auf den Fotos Abgebildeten, die besonders fleißig gewesen waren, wurden später von diesen anderen Leuten wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ aufgehängt. Doch woher hätten sie wissen sollen, daß das, was sie taten, falsch ist? Wie alle nette gesetzestreue Leute zu allen Zeiten betrachteten sie als richtig, was alle um sie herum als richtig betrachteten und was zudem von den staatlichen Gesetzen vorgegeben war; denn wo kämen wir denn hin, wenn alle plötzlich anfangen würden, darüber nachzudenken, ob Dinge, die richtig sind, richtig sind? Es würde nur alles unnötig verkompliziert, man könnte nicht mehr richtig fröhlich sein, und außerdem… und so weiter und so fort...)

Eben.

1 Kommentar:

Raymond Zoller hat gesagt…

Diesen Text findet man auch in einer Zusammenstellung, die den Titel trägt "Wegmarken auf dem Weg in die Katastrophe"" und die man unter https://dl.dropboxusercontent.com/u/54042052/KL_Wegmarken.pdf anschauen und/oder herunterladen kann.

Aus dem Vorspann:
"Bewußt bin ich mir, daß zu dem Zeitpunkt, da ich diese Vorbemerkung in den Computer tippe (Ende April 2013), viele Zeitgenossen nicht recht verstehen werden, von welcher Katastrophe hier die Rede sein könnte.
Und im Herbst 2008, als die erste der hier veröffentlichten Notizen zustandekam, waren es zweifellos noch viel mehr.
Doch die Zeiten ändern sich; immer mehr von jenen, die von keiner herannahenden Katastrophe etwas merkten oder merken wollten, werden von deren sich ausweitenden und sich Platz bahnenden Fluten erfaßt oder direkt damit konfrontiert, oder entdecken aus sonstwelchen Gründen, daß irgendwas nicht stimmt.
"